Freitag, September 29, 2006

Back To Saigon (just for one day)



Was sind zwei Deutsche, drei Chinesen, fünf Schweizer, fünf Australier, eine Kanadierin, zwei Belgier, ein Koreaner (der in den USA lebt und in China studiert) und ein Vietnamese in einem Bus?
Richtig geraten: Eine lustige 3-Tages-Tour durch das Mekong-Delta.
Achja, die Truppe änderte sich natürlich täglich... So kamen zeitweise für einen Tag oder so drei Singapurer dazu, die Chinesen, Australier und Belgier verließen uns am zweiten Tag (dafür kamen zwei andere Australier hinzu) und am letzten Tag waren plötzlich nur noch die beiden Deutschen übrig - in einem Bus voller Leute aus einer anderen Reisegruppe. Verwirrend, nicht?
Die Busfahrten waren... besch... werlich. Lange Zeit in einem Bus zu verbringen und die Füsse auf ungefähr 30 qcm zu verteilen, ist auch nicht gerade leicht. Und selbst dann ist nicht an Schlaf zu denken, wenn es Führer Bang/Bong/Bung (keine Ahnung, wie man den richtig schreibt) von einem regelrecht verlangt.


Die Bootsfahrten waren nicht wirklich auf den Spuren von Captain Willards, eher neben den Spuren und manchmal auch voraus. Denn den Mekong befuhren nur an wenigen Stellen (Die meiste Zeit verbrachten wir dann doch im Bus). Nur dann waren wir auf Booten, um den Fluss zu überqueren und irgendeine "Attraktion" zu bewundern. Dabei waren die Bootsfahrten die eigentliche Attraktion.


Die Krokodilfarm hatte zwar Krokodile (aber verglichen mit Alligatoren in den USA waren die laut der Reisegruppe ein Witz), aber sonst...
Die Fishfarm hatte doch - sensationellerweise - Fische. Wow, wer hätte das gedacht... Das ist die Attraktion schlechthin, ne?!
Ja, dass die islamische Minderheiten nahe der kambodschanischen Grenze eine Attraktion sein sollen, konnte ich eigentlich nicht so wirklich glauben. Denn Moscheen und Koranschulen habe ich schon öfter gesehen...


So blieb die einzige Attraktion, die auch als Attraktion angepriesen war, eine Pagode auf einem Berg, von dem wir dann auch einen herrlichen Blick über das Mekong-Delta hatten.

Essen - reden wir nicht drüber... Es war billig. Nun ja, außer das eine Mal, wo wir in einer Markthalle in Can Tho aßen... aber da war es dann auch nicht mehr ganz so billig. Schnils hat dabei doch einfach mal Schlange versucht. Schmeckt wie Tintenfisch, sagt er, nur nicht ganz so fischig und nicht ganz so zäh. Das ganze sieht aus wie Geschnetzeltes und irgendwie schmeckt die Schlange sehr fad - also kaum Eigengeschmack. Also eine gute Idee meinerseits bei dem bekannten Fleisch zu bleiben...
Dann gingen wir eines Abends über den Markt von Can Tho. Der hatte einiges zu bieten... einiges an Mooncakes. Ansonsten gar nichts. Etwa 200 Meter lang einen Stand nach dem anderen und jeder Stand verkaufte ein und dasselbe (diese Mooncakes). Komisch, oder?!
Mit dem Koreaner-Amerikaner Vuong (oder wie man den schreibt) und der Kanadierin Stephanie sind wir dann meistens auf der Suche nach billigem Bier gewesen und haben viel Spaß gehabt. Am letzten Abend kamen dann noch zwei Australier dazu, die uns begleiteten auf der Suche nach billig-Bier. Und Vuong (oder wie man den schreibt) - also der Koraner-Amerikaner-Chinese - spielte einige Songs auf seiner Gitarre.


Toffi und seine Freundin Anna (für die nächsten zwanzig Tage) sind nun heute morgen angekommen. Scheint eine lustige Zeit zu werden und es ist angenehm, dass nicht gefremdelt wird. Obwohl alle hier von der Reise oder vom frühen Aufstehen (Toffi musste ja unbedingt schon um sieben (was dann irgendwie dank Verspätung acht Uhr wurde) ankommen) doch sehr müde waren, konnten wir noch ein wenig Energie aufbringen, um ein paar Sachen einzukaufen, in Pham Ngu Lao Mittag zu essen und über den Benh Thanh-Market zu schlendern. Ja, die nächste Zeit wird bestimmt lustig.
Und morgen gehts ja dann um sechs Uhr morgens mit dem Bus wieder nach Mui Ne, wo eine Australierin ihren Abschied von der australischen RMIT in Vietnam feiert. Wir wurden eingeladen, teilzunehmen, wir sagten zu - aber das ganze kostet 450.000 VND (22,50 Euro) - nun ja, Essen und Unterkunft, sowie Busfahrt sind dabei. Dann gehts ja doch einigermaßen. Wenn das frühe Aufstehen nicht wäre, könnte man sich sogar komplett freuen. Aber die Vorfreude ist auch so greifbar...


Das mit dem Visum wird doch hoffentlich auch noch was. Jetzt hat sich ja die RMIT darum gekümmert... Nun ja gekümmert... Denn war es anfangs noch Euphorie, einen Brief zu bekommen, auf dem steht, dass wir ein Visum bekommen würden, ist es nun Ernüchterung, wenn man merkt, dass man den Antrag doch noch irgendwie selbst stellen muss...
Aber das ganze von vorne: Wir bekamen also diesen Brief von der RMIT. Auf diesem stand eben, dass wir dieses Visum am Flughafen abholen könnten. Klug, intelligent und smart, wie wir sind, haben wir natürlich gedacht, wir könnten das machen, wenn wir Toffi und Anna abholen. Nun ja, dass vietnamesische Behörden noch langsamer sind, als mexikanische (gell, Niko?!) konnte man sich ja denken. So öffnete das Immigration Department am Flughafen erst eine halbe Stunde nach der offiziellen Öffnungszeit, nur um uns von dort dann in die Stadt zur Hauptstelle des Immigration Departments zu schicken. Ok, dachten wir, bekommen wir unseren Stempel in den Pass eben dort. Also, dort angestellt oder vorgedrängelt, oder keine Ahnung... Irgendwie warteten alle und keiner war dran.... So sind wir einfach eben dran gewesen... ohne Wartezeit... Jaja, die frechen Westler, ich weiß... Aber man schickte uns erst einmal von Zuständigkeit zu Zuständigkeit und ich fühlte mich schon wie Arthur Dent bei den Vogonen (vgl. Per Anhalter durch die Galaxis) - dann mussten wir ein Formular auszufüllen, dass jetzt dann noch die Uni irgendwie unterschreiben sollte (vorher bekommen wir das Visum nicht). Wir sind also erst einmal nach Hause, um das Gepäck der Neuankömmlinge zu verstauen und um dann in die Uni zu pilgern. Dort war aber irgendwie bei den Student Services kein Mensch bei der Arbeit und keinem anderem, ich wiederhole: keinem anderem war es erlaubt, uns diesen Stempel auf das Blatt zu setzen. Wir sollten doch am Montag wiederkommen, wenn jemand da wäre - und das an meinem Geburtstag...
(Musik: Snow Patrol - Run)

Blubb!
Christoph



P.S.: Mehr Bilder gibts hier

NACHTRAG: Der Trip nach Mui Ne wurde wegen eines Sturmes, der auf Vietnam zurast und bei dem auf den Philippinen anscheinend 55 Menschen starben, abgesagt... Schade...

Montag, September 25, 2006

Auf den Spuren Captain Willards

This Is The End
Beautiful Friend
This Is The End
The Only Friend, The End

Ja, The Doors auf den mp3-Player packen, morgen in den Bus setzen und dann auf den Spuren von Captain Willard auf der Suche nach Colonel Kurtz wandeln. Weil wir werden nämlich ähnlich wie Martin Sheen in seine Rolle als Captain Willard in Apocalypse Now dem Mekong von Ho Chi Minh City Richtung Kambodscha folgen - nun ja, ähnlich nur deshalb, weil es derselbe Fluss ist. Wir werden wohl keinem Vietcong, französischen Kolnialisten oder dem Teufel persönlich (personifiziert in Marlon Brando) begegnen. Dafür werden uns die Mücken umschwirren, zumindest die Zeit, solange wir im Boot sitzen.
Das ganze geht dann drei Tage und wir werden mit Sicherheit allerlei sehen. Bin sehr gespannt!
Und für 24 Dollar inklusive zwei Übernachtungen, zwei Frühstücke, einem Mittagessen, den verschienden Eintritten (wenn es welche gibt), einem Bus mit Klima-Anlage, einem englischen Führer und Tickets für die Bootsfahrten, kann man wirklich nichts sagen. Wir brauchen also nur noch Unterwäsche und Zahnbürste...

Mittlerweile beinahe jedes hier erhältliche Bier getestet. Deshalb der Versuch einer Rangliste:
01. Tiger
02. Heineken
03. Bia Saigon
04. Fosters
05. BGI
06. Carlsberg
07. Corona
08. 333
09. Larue
10. The Coors
Gerade The Coors haben wir einmal gewagt in einer HappyHour zu trinken (Buy 1, Get 1 Free), aber selbst die 15.000 Dong (75 Cent) für zwei Bier sind es nicht wert, die Plörre runter zu würgen. Nun ja, ist ja auch amerikanisches... Wasser... Denn wie heißt doch die Scherzfrage:
Why is american beer served cold?
So you can tell it from piss!

Wir waren in einem koreanischen Barbecue-House und wollten irgendwelche Nudeln essen, weil sie eben am billigsten waren. Doch die Bedienung gestikulierte wild, schrie etwas auf vietnamesisch (oder war es koreanisch) und schaute uns missbilligend an. Was hatten wir getan? Einen Fluch ausgesprochen? Reisstäbchen im Reis stecken lassen? Ihre Kochkünste beleidigt? Erst ein Mann brachte in gebrochenem Englisch Aufklärung und meinte, diese Nudeln wären sehr, sehr scharf und deshalb könnten sie sie uns nicht empfehlen. Und so nahmen wir einen Hotpot (eintopfartige Suppe), der mich überhaupt nicht ansprach und verspeisten den, weil der Mann eben meinte, sie sei nicht scharf, sondern mild. Aber wenn dieser Hotpot mild war, wie scharf waren dann die Nudeln?

Samstag gehen wir wieder nach Mui Ne. Aber nur für zwei Tage. Nicht nur, weil es uns dort so gefallen hat, sondern, weil uns eine australische Studentin der RMIT (zu der Toffi Kontakt hatte), zu ihrer Abschlussparty eingeladen hat. Sie hat einen Bus organisiert, ein Hostel, einen DJ und etwa sechzig Mitstudenten. Wird bestimmt ne Mordssause. Ist zwar im Vergleich teuer, aber ich denke, wenn man schon eingeladen wird, sollte man es nicht verpassen...
Im Übrigen wollte ich noch angeben, dass wir für die kompletten sechs Tage in Mui Ne, also direkt am Strand, jeden nur etwa umgerechnet 65 Euro gekostet hat. Kann man nichts sagen, ne? Mit Resort-eigenem Strand und Pool...
Und die Erfahrung? Unbezahlbar!

Wir sind eingeschrieben. Es ging alles schneller als gedacht. Und für das, wieviel Terz die Uni vorher gemacht hat, war es enorm einfach. Zwei Formulare ausfüllen, Geld zahlen und man war offiziell Student des Royal Melbourne Institute Of Technology. Nun gut, man muss ja nicht alles unnötig verkomplizieren...
Am Freitag kommt dann Toffi und wir können dann auch am Flughafen unser Studenten-Visum abholen. Dann dürfen wir auch ins Ausland und wieder hier einreisen (also mal nach Kambodscha oder China).

(Musik: The Doors - Break On Through)

Blubb!
Chris

Sonntag, September 24, 2006

Baywatch in Mui Ne

Wir hätten doch glatt als Rettungsschwimmer durchgehen können, oder was meint ihr?

Zuerst der Schnils:

falls es nicht funktioniert!

Und hier ich - mit schön roten Schultern:

falls das nicht funktioniert!


Blubb - im wahrsten Sinne des Wortes!
Chris

P.S.: Im Supermarkt gibt es hier doch tatsächlich im Gegensatz zu unserer Bräunungscreme eine Whitening Milk, die die Haut weißer machen soll. Naja, andere Länder, andere Sitten und Vorlieben...

Samstag, September 23, 2006

Kurz nach dem Strand

Kräftig rotbraun durchgebraten melden sich zwei "Auslandssemesterer" aus Vietnam zurück.


Es war traumhaft. Frühstück unter Palmen mit Blick auf den stillen Ozean - Herz, was begehrst du mehr. Nun ja einen thanh long xay (Drachenfruchtsaft) noch und ein Ham- & Cheese-Sandwich, das sich als Baguette mit Frikadelle und Marmelade herausstellt. Statt Ham & Cheese also Burger & Jam... Nun ja, morgens um zehn zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber gut... Kostet ja auch nur 50 Cent - also runter damit.
Dann ab an den Strand - oder in den Resort-eigenen Pool? Hmm... gar nicht leicht, diese Entscheidung zu fällen, wenn am Abend zuvor ein paar Bier (vielleicht eins zuviel) für jeweils 40 Cent getrunken wurde. Da kann man es doch aushalten, oder?

Und eines Tages investiert man mal kurz zehn Euro für vier Stunden bei

den Yellow Sanddunes,


den White Sanddunes,


dem Red Canyon,


dem Fishing Village und


dem Fairy Stream.
Jeder Cent hat sich gelohnt - schon allein, weil das "populistische Geschwätz" des Fahrers einfach klasse war. Kann ich aber leider so nicht hier zitieren - lesen ja auch Minderjährige hier...

Ein Woche ist tatsächliche eine lange Zeit, in der einiges passieren kann. Aber die meiste Zeit lagen wir dann doch am Strand, ließen uns braten und gingen abends gut essen. Eines Tages ins Lam Tong, in der Lieu, eine wirklich freche Bedienung, arbeitete. Nachdem ich bei ihr nämlich meinen Fisch (am Ozean natürlich auch frisch) bestellt hatte, kam sie kurz darauf zurück und teilte mir mit, mein Essen würde eine halbe Stunde länger dauern (für vietnamesische Verhältnisse ist schon eine Viertelstunde auf das Essen warten eine Ewigkeit), nur um mir zwei Minuten später zu sagen, es sei nur ein Spaß gewesen und das Essen würde just in diesem Moment kommen. Und sowas von den höflichen Vietnamesen...
Im Chez Dieu durften wir bei einem kuriosen Kartenspiel mitspielen, dessen Regeln wir auch nach dem dritten Abend nicht verstanden haben. Aber die Bedienungen waren so nett und mästeten uns - auch nachdem wir nichts mehr bestellt hatten mit allerlei:
frischer Ananas, Drachenfrucht und Bananen.
Einmal kauften sie bei einem Straßenhändler für sich einen komischen Hefeteig mit undefinierbaren Etwas gefüllt und teilten den dann für uns auf - ohne, dass wir den wollten und ohne, dass sie eine Bezahlung verlangten.
Andere Kellner verkünstelten sich beim Hinlegen der Ess-Stäbchen und murmelten...nein...wiederholten bis zum Exzess "Thank you... Thank you very much... Thank you... Thank you...", so dass wir alleine deswegen schon nicht mehr dieses Restaurant besuchen konnten. Obwohl das Essen sogar sehr gut war.
In anderen Lokalen wurde man einfach nur "Hello, handsome guys, where are you from?" begrüßt und in den westlichsten Schuppen konnte man froh sein, wenn man überhaupt angeblickt wurde.

Das Essen aber war alles andere als abominabel (also abscheulich - danke "Wer wird Millionär"), sondern mundete eigentlich immer. Ob ein vietnamesische Hotpot mit Shrimps und Tintenfisch oder Froschschenkel für zwei Euro. Ob gegrillter Fisch mit Reis und Gemüse zusammengerollt oder gegrilltes Rindfleisch mit Zwiebeln und Pilzen. Einfach lecker alles da in Mui Ne. So mussten wir sowohl der Kartenspielenden Gang im Chez Dieu und auch der frechen Lieu im Lam Tong beides Mal versprechen wieder zu kommen... Werden wir, sicher!
Denn schließlich hätte das Wetter sonniger sein können - obwohl man sich natürlich über die Hitze beschwerte, wenn die Sonne dann mal tatsächlich runterbrannte. Aber alles in allem ist es schade, dass es beinahe jeden Tag für mindestens ein paar Minute regnete. Obwohl es den Geist und den Körper wirklich verwirren kann, wenn das Wasser im Ozean (in dem man gerade schwimmt) wärmer ist, als das Wasser, das aus den Wolken bricht.
Und so bleibt es eben ein erhabenes Gefühl, sich auf der Liege von den Sonnenstrahlen trocknen zu lassen, in die Ferne des Meeres zu schauen und aus dem mp3-Player The Kooks mit Seaside oder Ryan Adams mit dem Blue Sky Blues zu hören. Und nebenbei liest man in sechs Tagen noch eben beinahe das komplette Eco-Epos "Im Namen der Rose" durch. Wenn man sich an die mittelalterliche Sprache mal gewöhnt hat, ein tolles Buch.

Jetzt sind wir wieder in der Wohnung in Phu My Hiung in Ho Chi Minh City und versuchen gerade irgendwie die letzte Woche ein wenig zu verarbeiten, die Bilder sortieren und der Müdigkeit zu trotzen, um diesen Post fertig zu stellen.
Vielleicht hätte ein Post auch einfach nur so aussehen können: Es war toll!

(Musik: Ryan Adams - Blue Sky Blues)

Blubb!
Chris

P.S.: Achja, der Schnils hat sich beim Wellenreiten versucht:


Einmal hat es nicht geklappt.


Das andere Mal aber doch schon so viel mehr.

Samstag, September 16, 2006

Apocalypse Now - Nachtrag!

Hab gestern vergessen, davon zu erzählen, dass wir im Apocalypse Now waren. Also in dem Club, den Film kennt man ja schon. Immerhin der beste Vietnamkriegsfilm.

De Club war nicht leicht zu finden und außer dem Namen und einer grün-roten Dekoration (als Anspielung auf die Farbsymbolik im Film) hat er nicht viel mit dem Film zu tun. Irgendwie kam keine richtige Atmosphäre auf und wenn man mal bedenkt, dass der Club auf der ganzen Welt berühmt ist, musste man schon enttäuscht sein. Ich meine, der Club ist kleiner als das Treffpunkt in Balingen, was ja nun mal wirklich nicht für einen deutschen Vorzeige-Club steht.
Andere hätten sich hier aber bestimmt wohlgefühlt. Es kam halt so House, R´n´B und so Zeuch. Mir gefällt das ja nicht so.
Und die Mädels hatten im großen und ganzen etwa zweieinhalb Kilo zuviel Make-Up aufgelegt und standen schon teilweise wie an der Stange im Eingangsbereich, als würden sie nur auf den nächstbesten reich aussehenden Westler warten. Ich meine, ein ganz klein wenig viel mehr Make-Up weniger und sie hätten vielleicht nicht mal so schlecht ausgesehen, aber dieses Parade stehen, muss ja nicht unbedingt sein. Hatte man sich durch den Parfüm-Nebel weiter in den Club durchgekämpft, ging dann schon mehr. Die Meute tanzte (schwitzen weniger, ist ja alles air-conditioned hier) und feierte. War ganz lustig da zuzuschauen und mit verschiedenen Personen zu reden - nunja, es waren nur vier verschiedene. Zwei waren Engländer, mit denen wir ein ganz klein bisschen näher ins Gespräch kamen, die anderen zwei waren zwei Vietnamesinnen (natürlich wieder schnuckelig), mit denen wir nur zwei Worte tauschten und die dann wieder auf die Tanzfläche verschwanden.
Ansonsten war das Bier teurer als sonst, aber immer noch bezahlbar (etwas mehr als zwei Euro) und man fand wirklich Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten. Werden höchstwahrscheinlich wieder hingehen. Schliesslich muss ja auch unser bald ankommender neuer Mitbewohner Toffi den Club kennenlernen.

Das Underground ist ein anderer Club, hat eine etwa exquisiterer Lage am Dong Khoi im Zentrum der Stadt und die Frauen wollen sich hier nicht so übertrieben präsentieren. Außerdem orientiert sich der Club eher an der jugendlichen Zielgruppe und macht einen sympathischeren Eindruck. Außerdem ist er um einiges billiger, man kann dort auch essen und es ist einfach auch angenehmer (weil zum Beispiel die Musik nicht ganz so laut ist, dafür wird aber auch die Musik gespielt, die uns jetzt nicht sooo zusagt).

Im Touriviertel Pham Ngu Lao gibts dann tatsächlich Läden, die richtig gute Musik spielen. Zum Beispiel das Go2 oder das Allez Boo. ich meine, ich hätte nie davon geträumt, in einer Bar in Vietnam The Killers, The Libertines, Arctic Monkeys, Franz Ferdinand oder ähnliches zu hören. Bin begeistert!

Mehr dann wahrscheinlich erst nach dem Urlaub in Mui Ne...

Blubb!
Chris

Freitag, September 15, 2006

Kurz vor dem Strand

Ä, Ö, Ü, ß - sieht das nicht genial aus? Und das Z und das Y stehen auch wieder an ihren ganz normalen Plätzen. Wer jetzt noch eins und eins (was ja bekanntlich zwei gibt) zusammenzählt, hat bestimmt schon herausgefunden, dass ich mit meinem eigenem Notebook im Netz bin. Ging also doch relativ schnell hier in der Wohnung.

Ja, es lebt sich gut hier - Zwar schade gewesen, dass man noch soviel Zeug für die Wohnung (wie Geschirr, Bettzeug, Internet, etc.) besorgen musste, aber im Großen und Ganzen ist das jetzt erledigt. Das heißt, es geht los - am Sonntag um 7.30 Uhr (also mitten in der Nacht) geht unser Bus nach Mui Ne an den Strand. Also hierhin.

Fotos aus Mui Ne und aus Ho Chi Minh City (bisher sind es nur vier langweilige, aber ich bin ja noch ne Weile hier) folgen bald von mir. Bisher habe ich nur vier aus Paris hochgeladen und diese bei flickr und zwar hier. Bei neuen Fotos gibts natürlich die News hier und den Link dann wieder dazu.
(Wollte eigentlich das ganze hier hotlinken, aber ich wusste nicht, dass man das bei flickr nicht kann, kümmer mich demnächst mal drum...)

Achja, was ich immer zu erzählen vergessen habe:
Die Anzahl der Mopeds/Roller (u. ä.) ist hier wahnsinnig hoch. Und die Straße zu überqueren, war anfangs fast nur mit vietnamesischer Hilfe zu schaffen. Aber mittlwerweile schafft man es doch selbständig. Hier macht es Schnils mal vor. Am Kreisverkehr am Ben Thanh Market (relativ zentral, etwa ein Kilometer vom Hotel Rex und eineinhalb vom Rathaus):

(Falls es mal nicht funktionieren sollte, musst du mich klicken)

Ja, die im letzten Post angesprochene Tanh Thao hat sich mittlerweile zu meiner "most favourite waitress" entwickelt- und der arme Schnils weiss noch gar nicht, dass er noch öfter mit mir ins Seventeen muss (*harhar* - aber mein Argument zieht: Das Bier ist billiger als sonstwo dort). Hach (*träum*), ist die schnuckelig. Nagut, aber sie ist nicht die einzige schnuckelige Vietnamesin, die sind ja beinahe alle so. Wie würde mein Bruder 1 sagen: "Wenn ich groß bin, will ich auch so eine."

Traditionelles vietnamesisches Essen ist... ähem... interessant. Süß... und ...sauer... und ...ähem... interessant. Nein, es schmeckt nicht schlecht, aber auch nicht gut... es schmeckt... irgendwie... anders. Und vor allem weiß man nicht, was man da isst und vor allem, wie es riecht. Was das eine Mal nach Essig schmeckt, riecht das andere Mal nach Honig. Aber es ist interessant.
Und da uns unsere Vermieterin (die sich wirklich als sehr hilfreich und auch als sehr nett herausgestellt hat) uns gestern zum Essen eingeladen hat, schmeckte es da auch wirklich herausragend. Aber mit ein bisschen Abstand und ohne Einheimischen in der Nähe (*umguck*) muss ich ganz ehrlich sagen, täglich kann man das nicht essen. Einfach zu ungewohnt.

Noch ein paar weitere Details:
- Der Rikscha-Fahrer, der uns über den Tisch zog, hieß übrigens Nhon und behauptete steif und fest, dass würde Nils auf vietnamesisch heissen (Wollte ich eigentlich schon das letzte Mal schreiben)
- Habe zwei T-Shirts und ein Polo auf dem Ben Thanh Markt gekauft. Umgerechnet zusammen für 8.50 Euro.
- Bier schmeckt nach einer Woche noch gut. Nicht mal ein Euro zahlt man dafür hier - das macht es einfach so schwer, darauf zu verzichten
- Es ist schwer in der Hitze, eine Pizza in der Größe, wie man sie bei uns im Döner-Laden bekommt, zu essen. Selbst, wenn man den ganzen Tag nichts gegessen hat und sie echt gut schmeckt (nur im falschen Restaurant ist sie relativ teuer)...

(Musik: Madsen - Die Perfektion)

Blubb!
Chris

Mittwoch, September 13, 2006

heiss... und oft auch nass...

Zuallererst einen Schreibfehler im letzten Post korrigieren:
Ein Euro sind nicht 2.000, sondern 20.000 VND. Sorry for that!

Es ist warm und feucht und oft auch nass hier... Und der Jetlag ist immer noch da.
Aber wir haben eine Wohnung. Ist zwar teurer als gedacht und erwartet, was aber vor allem daran liegt, dass die Vermieter fuer Auslaender in einer Wohnung hohe Steuern zahlen muessen. Und die Vermieter wollen das natuerlich nicht selbst zahlen (wuerde ich ja auch auf meine Mieter abwaelzen). Aber die Wohnung liegt dafuer auch direkt im District 7, etwa ein Kilometer von der Uni. Achja, und die beiden Damen, die uns drei Wohnungen gezeigt haben, waren goldig und konnten kaum Englisch. War richtig lustig, sich zu verstaendigen. Gott sei Dank konnte die Besitzerin des Appartements englisch. Ansonsten haette das bitter enden koennen. Morgen ziehen wir dann ein. Leider muessen wir noch Bettwaesche kaufen (na gut, Decken brauchen wir eh nicht, also nur ein Kissen und eben Bezuege) und das noetigste Geschirr. Denn die Vermieter sind nicht gewohnt, nur fuer ein halbes Jahr zu vermieten und haben somit nichts vorraetig.
Wirklich toll auch, wie uns die Uni mittlerweile schon geholfen hat. Nicht nur, dass sie den kompletten Ablauf des Studentenvisums uebernommen hat, nein, sie hat auch ihre Kontakte zu den Vermietern spielen lassen, so dass wir innerhalb eines Tages die Wohnung hatten.

Aber leider klappt nicht alles auf Anhieb. Zum einen waere ich beinahe meinem eigenem Hohn dem Unschuldslamm gegenueber zum Opfer gefallen (waere beinahe auch dank Klimaanlage krank geworden), zum zweiten fehlten dem Schils und mir ploetzlich jeweils hundert Euro (obwohl sie weg gesperrt waren), zum dritten ist das Geldabheben nicht so einfach (an den Automaten sind nur 2.000.000 Dong moeglich und die Schalter innen akzeptieren nur Visa und MasterCard (was ich nicht habe), man braucht aber eine viel hoehere Summe fuer Kaution und Miete) und zum vierten versprach uns ein Rikscha-Fahrer eine Fahrt umsonst (verlangte am Ende der Fahrt aber dann hoffnungslos ueberteuerte 200.000 fuer beide, was wir natuerlich runter handelten). Nun ja, all das ist als gruen und naiv zu bewerten und legt sich schon mit der kommenden Routine. Und richtig schmerzhaft von diesen Erfahrungen ist auch nur der Verlust des Geldes.

Ansonsten ist vor allem das Nachtleben eine tolle Sache. Alle Bars offen, als Europaeer (Gott, sieht dieses Wort ohne Umlaute kacke aus) wird man auch in jede Bar sofort hinein gewunken, das Bier kostet um den Euro, Essen kann man zu zweit ganz gut fuer vier bis sechs Euro. Was ein wenig ueberraschend ist, dass every girl a hooker (Zitat vom Finnen Markus - uebrigens sein einziges Gespraechsthema an einem kompletten Abend) ist - und die meisten zeigen es nicht einmal. So kann es passieren, dass ganz ploetzlich waehrend einem Gespraech die Worte I'm hot and I'm sex fallen. Nette Maedchen hier, was?
Andere Frauen gehen einfach nach dem Motto If you are a hooker, just show it vor. Natuerlich halten wir uns vor denen fern. Wirklich - zumal die anderen Damen eh viel schnuckeliger sind, als die einschlaegig angezogenen, sind, gell Tanh Thao (Eine Waitress im Western-Restaurant Seventeen)?!
Nun ja, diese Sache mit den Hookers haette ich nicht so extrem eingeschaetzt - ist ja schliesslich nicht Thailand hier. Aber man gewoehnt sich wohl auch da dran.

Naechste Woche werden wir wohl nach Mui Ne gehen - Strandurlaub. Hoffentlich ist es da nicht ganz so nass. Na gut, an der Kueste soll es eh trockener sein und laut TravelGuide Lonely Planet it only rains sporadic in Mui Ne. Bin gespannt!

Aber irgendwie fuehlt es sich noch sehr nach Urlaub an. Auch, wenn wir unsere Wohnung jetzt gemietet haben und die Uni-Leute uns gesehen haben (Einschreiben koennen wir uns aber erst am 25.). Aber ein halbes Jahr ist eben doch noch so weit weg (vergeht aber wohl wie im Flug und viel zu schnell).

Weiss nicht, wann ich mich wieder melden kann, denn in der Wohnung zahlen wir zwear fuer Internet, aber das ganze muss erst noch installiert werden. Kann also dauern - obwohl, wenn das auch so schnell und fix geht, wie es hier ueblich ist, kann man ja hoffen...

Blubb!
Chris

P.S.: An die Zweite: 4:4? Und 4:2? Was denn da los? Wer schiesst denn die Tore? Glueckwunsch zu den vier Punkten (Kaum bin ich nicht mehr da, dann laeufts, wie?!)!

P.P.S.: Bilder folgen, sobald ich mit dem Notebook ins Internet komme - und vielleicht auch das eine oder andere Video (glitzernder Eiffelturm, MotoBike-Racing in der Pham Ngu Lao, ...).

Sonntag, September 10, 2006

Wir! In Viet Nam!

Schwester1: "Lass krachen, Chris!"
Schwester2: "Aber nicht im Flugzeug!"

So faellt einem der Abschied doch ein wenig leichter, auch, wenn immer noch ein wenig Wehmut auf dem Weg nach Stuttgart bestand. Und so sass ich beim Schnils und seinem Vater hinten im Auto und sah mir noch ein letztes Mal die deutsche Landschaft an.
Hier ein kleiner Abriss meiner Gedanken:
So, das letzte Mal auf der deutschen Autobahn.
Das letzte Mal sehe ich jetzt deutsche Kuehe.
Und hier zum letzten Mal ein deutsches Kennzeichen.
Und zum letzten Mal die Sonne - ach nee, die gibt es ja in Paris und Vietnam auch...

Nach also einer Stunde in einer Boeing 737, die so laute Geraeusche machte, dass man nicht schlafen konnte (was aufgrund der Bedeutung der Reise eh kaum moeglich war), landeten wir am Flughafen Charles De Gaulle in Paris.
Und dank einem Paris Visite Ticket (das immerhin 16 Euro gekostet hat - bald zum Mal mit dem Euro bezahlt) konnten wir auch dort alle wichtigen Plaetze besuchen: Notre-Dame/Saint-Michel, Louvre, Place De La Concorde, Sacre-Coeur (hoert sich immer wie ein franzoesischer Fluch an), Arc de Triomphe und zum grandiosen Abschluss noch der Eiffelturm, der bei Daemmerung ja beleuchtet wird. Schade, dass ich mit dem Schnils dort war. Denn, verliebt mit einem Maedchen und einer Flasche franzoesischen Rotwein, waere das natuerlich noch vieeeeeeeeeeel schoener gewesen (Bilder folgen). Aber es ging es ja auch so. Schliesslich versuchten wir anderthalb Stunden lang, das schoenere Foto von dem tollen Anblick zu machen (was uns beiden eh nur im AutoFocus-Mode gelang und diesen Wettbewerb zur Farce werden liess). Achja, ne Flasche Wein gab es trotzdem fuer uns.
Das Essen in Paris war billiger als erwartet, zumindest nicht viel teurer, als wir es auch von Rottweil gewohnt waren - wir assen auch nicht unbedingt im teuersten Restaurant am Eiffelturm.
Ansonsten wurden wir von vielen Afrikanern angesprochen, ob wir ihnen nicht ein Freunschaftsbaendchen abkaufen wollen. Wollten wir natuerlich nicht und so blieb eigentlich nur nch eine Frage, als wir abends puenktlich und erschoepft in den Flieger nach Ho Chi Minh City einstiegen: Warum heissen alle Stationen in Paris "Sortie"?

Der Flug selbst war wohl das kraftraubendste auf der Reise (und es folgte immerhin noch eine Taxifahrt durch Ho Chi Minh City). Die Fuesse konnte man nicht ausstrecken, richtig zur Seite legen auch nicht, die Klima-Anlage trocknete die gesamte Luft aus und liess uns ohne Decke nur frieren und das Essen war zwar gut, aber aufgrund des beengten Raums doch recht beschwerlich. Den Joghurt, der mehr-gesund-als-gut war, haben wir beim Fruehstueck dann beide liegen lassen. Nach Zwischenstopp in Bangkok und lauter wuselnden Thailaendern, die so schnell es ging das Flugzeug saeuberten (was auch hochprofessionell aussah), ging es mit einer Ladung neuer Passagiere (vornehmlich Vietnamesen oder Thailaender) weiter nach Vietnam. Die Einreise war ein Witz fuer das, wieviel Gedanken wir uns machten - Schliesslich ist das ja eine sozialistische Republik und nicht Frankreich. Aber einmal kurz das Gepaeck durchleuchten und das Visum ueberpruefen - und das war es. Da war die Ausreise in Deutschland schwieriger. Notebook aus dem Rucksack, Reisewecker zeigen, gruendlich abgetastet.

Schon am Flugzeug konnten wir Geld wechseln. Und wechselt mal hundet Euro in Vietnam, wenn ein Euro etwa 2ooo Dong wert ist. Da wird man ganz schnell Millionaer. Und vor allem dann sieht das Geld lustig aus, wenn die hoechsten Scheine, die es gibt Hunderttausender sind. Ploetzlich hat man ein Buendel Geldscheine in der Hand. Schon dort fiel uns auf, wie verdammt fix die Vietnamesen sind. Kaum gesagt, wieviel Geld wir wechseln wollen, hatten wir schon die Dong in der Hand. Aber die Euros noch nicht einmal aus dem Geldbeutel geholt. Auch um das Taxi kuemmerte sich die Gesellschaft selber. Wir mussten unsere Adresse angeben, zu der wir wollten, in das Taxi einsteigen und dann nur noch die Fahrt geniessen. Und das kann man wohl. Denn Ho Chi Minh City ist tatsaechlich eine pulsierende Stadt. Vor allem dank der vielen Mopeds und Roller, die die Strasse wie Ameisen bevoelkern. An den Strassenraendern duftet es nach frisch gebratenem... Irgendwas und ueberhaupt scheint der Vietnamese sehr nachtaktiv zu sein. Aber was heisst nacht - es war ja schliesslich erst 19 Uhr, nur wird es hier eben frueher dunkel. Dafuer geht die Sonne eben auch frueher auf - uns Langschlaefern nutzt das aber natuerlich nichts.
Auch im Hotel ging dann alles ziemlich fix. Reisepass abgeben, Schluessel geben lassen - das war es. Das Zimmer, in dem wir jetzt sind, ist zwar klein, aber es reicht fuer zwei Personen aus. Und wir haben unser eigenes Bad - und zwar ein solches, wie wir nach westlichem Standard gewohnt sind. Natuerlich waren wir muede, leideten am Jetlag und am unruhigen Schlaf im Flugzeug, aber die Neugier packte uns dann doch, um ein wenig die Gegend zu erkunden - und auch ein wenig das Essen dabei. Wir assen beide beinahe dasselbe. Fleisch mit Noodles. Der eine Chicken, der andere Beef. Ausser, dass es wein wenig fettig war, schmeckte es wirklich sehr gut. Und bei der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit reicht die geringe Menge auch durchaus aus. Dann schlenderten wir weiter. Und da wurden wir auch sofort von einer Dame angesprochen. Wir sind immer noch nicht schluessig, was sie von uns wollte. Wir schuettelten sie irgendwie ab und tranken noch jeder einen Cocktail (einen dritten gab es umsonst) in einer Bar in der Naehe und schon bald sass die Dame wieder neben uns. Und wir sprachen auch mit mir. Sie versicherte uns zwar, dass sie nur etwas ueber Germany erfahren wollten, weil wir beide ja Germany waeren und sie in zwei Monaten nach Deutschland kommen wollte. Aber so ganz geheuer, war uns dann trotzdem nicht. Nach einer Weile ging sie dann aber wieder, ohne irgendwelche Ansprueche an uns zu stellen und ohne, dass wir sie dazu aufgefordert hatten. Vielleicht wollte sie tatsaechlich nur nett sein und wir sollten auch aufgeschlossener reagieren.

Gott sei Dank haben wir in unserem Zimmer eine Klimaanlage, ansonsten waeren wir wahrscheinlich total erstickt in der Nacht. Zum Schlafen haben wir sie natuerlich ausgestellt (man will ja nicht krank werden - gell Unschluldslamm) - so sind wir dann heute mittag irgendwann dank der Hitze aufgewacht - und konnten dann sofort zum Mittagessen gehen. Es gab Noodles-Soup fuer den Schnils und Salad with Ham And Cheese fuer mich.

Blubb!
Chris

P.S.: Hier gibt es keine Umlaute und kein scharfes-S auf der Tastatur. Deshalb die ungewohnte Schreibweise...

Dienstag, September 05, 2006

Goodbye Thees!

Na gut, die Überschrift hört sich vielleicht hart an, aber ich habe mir auch schon alle möglichen Ausreden überlegt, mit denen ich lachenden Musikexperten Tomtes Spitzenposition bei der Frage nach dem Album des Jahres hätte erklären müssen. Wahrscheinlich wäre es auf die Erklärung hinausgelaufen, dass mich Tomte zum falschen Zeitpunkt mit der richtigen Musik angesprochen hatte und dass eben diese ganzen Emotionen, dieses Gefühl und diese ganze Kraft, die Thees & Co in ihre Musik steckten, bei mir volle Entfaltung fand. Nun ja, ich muss es ja eigentlich nicht erklären. Und das liegt an zwei Bands, deren Alben ich heute im Müller Drogeriemarkt erstanden habe.

Und ich denke, dass ganz oben nun sehr wohl Meds von Placebo stehen kann. Bisher mochte ich sie nicht besonders, sie waren zu depressiv, zu schräg, abgedreht und komisch - und eben alles andere als eingängig. Als dann auch noch mit Meds ein schrecklicher Hype um die Band losbrach, wollte ich erst recht nichts von ihnen wissen. Und dann?! Dann ging ich zu Rock am See - wegen Maximo Park und Mando Diao. Und mir fiel auf, wie gut die geworden waren. Konnte mir keiner sagen, dass sie sooo gut geworden sind?
Ja, heute war es soweit, ich erstand das Album und bin hin und weg. Bestes Beispiel Follow The Cops Back Home. Es fängt mit einer schönen und einzigartigen Melodie an, wird durch die sanfte und zarte Stimme von Brian Molko zu einem eingängigeren Lied und entwickelt sich immer mehr und mehr zu einem luftigen Klangteppich, der dich und deine Gedanken ganz woanders hinbringt und dich total in die Musik eingehen lässt. Und am Ende wirst du in die Realität zurückgebracht. Auf diese Weise und so früh möchtest du aber nicht zurück gebracht werden und du drückst schnell die Skip-Zurück-Taste, weil die Musik mehr als nur Musik ist - sie lässt dich schon fast etwas erleben (ohne irgendwas einwerfen/rauchen/spritzen zu müssen). Und das Lied fängt wieder von vorne an und mit dem Lied auch wieder dieses tolle Gefühl. (Muss gerade zurück skippen - Moment). Du willst dieses Lied tot hören, doch anstatt sich die Melodie abnutzt, wird sie mit jedem Hören besser und besser. Und in dir kommen Gefühle auf, die kennst du nur aus For Me This Is Heaven, Jeremiah, Stairway To Heaven oder Wish You Were Here. Denn dieses Lied hat diese Eigenschaft, die dir sagt: "Hör mich nochmal! Und dann noch einmal!" Und du gehorchst, hörst dir das Lied tausendMal an und entscheidest dich noch ein letztes Mal zu hören und merkst nach tausend weiteren Malen, dass du es unbedingt noch einmal hören musst...
Und dieses Gefühl kommt in leicht unterschiedlichen Varianten bei jedem Song von Meds auf. KAUFEN! SOFORT! BEFEHL!

Das andere Album ist von Snow Patrol und heißt Final Straw. Nicht ganz so abgehoben, dafür eingängiger, poppiger und trotzdem nicht weniger spektakulär hat sich auch Snow Patrol in mein Herz gespielt. Die Musik ist zwar bodenständiger, auch nicht so sphärisch - setzt sich aber dennoch fest und lässt einen nicht mehr los. Run, dass dich fast entführt, so dass du es immer wieder hören willst.

The Motorycles Diaries - Ein Film über die Reise des jungen Che Guevara durch Südamerika. Gerade eben mitm Schnils geguckt. Fängt amüsant an und steigert sich immer mehr zu einem bewegendem Portrait über den Werdegang von Che Guevara: Ein schüchterner Junge, der später zu einem Guerrilla-Kämpfer und durch die Kuba-Revolution 1955 auch zu einem der Vorbilder für alle kommunistischen Revolutionäre wurde. Und das wohl deshalb, weil er eben auf dieser Reise als Medizinstudent von Argentinien über Chile, Peru und Kolumbien nach Venezuela viele Ungerechtigkeiten an der lateinamerikanischen Bevölkerungen beobachten musste. Toller Film und sehr zu empfehlen!

(Musik: Placebo - Follow The Cops Back Home)

Blubb!
Chris

Sonntag, September 03, 2006

August 2006 – Best Of

Also, ein wenig verspätet, aber "lieber spät als nie" sagt ja bekanntlich der Volksmund.

Musik:
01 The Places You Have Come To Fear The Most – Dashboard Confessional
02 Ain´t Complaining – Beatsteaks
03 Tonight, Tonight – Smashing Pumpkin
04 Try Honesty – Billy Talent
05 Jeanny Was A Friend Of Mine – The Killers
06 Michael Ende, Du Hast Mein Leben Zerstört – Tocotronic
07 Morning Rain – I Am Kloot
08 Razorblade – The Strokes
09 Sexx Laws – Beck
10 Mr. Magic – DJ Shadow

Film:
01 Dead Man – Jim Jarmusch
02 C´era Una Volta Il West – Sergio Leone
03 Locks, Stocks And Two Smoking Barrels – Guy Ritchie
04 Sin City – Robert Rodriguez & Frank Miller
05 Les Rivières Poupres – Matthieu Kassovitz
06 Vidocq – Pitof
07 Snatch – Guy Ritchie
08 The Negotiator – F. Gary Gray
09 Kiss Kiss Bang Bang – Shane Black
10 Ocean´s Eleven – Steven Soderbergh

Personen:
01 Guy Ritchie – Regisseur
02 Hans Meyer – Trainer 1. FC Nürnberg
03 studiVZ-Macher
04 Sergio Leone – Regisseur
05 Dashboard Confessional – Band
06 Jim Jarmusch – Regisseur
07 Alexis Bledel – Schauspielerin (Becky, Sin City)
08 Rob Flemying – Protagonist, High Fidelity
09 The Killers – Band
10 Geoff Rickley – Sänger Thursday


Zitate
fallen diesen Monat aufgrund der mangelnden Quantität und Qualität aus :-(

Blubb!
Chris

Ausgebrannt?

Ausgebrannt ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber die letzte Woche war, als würde ich in Trance leben. Dabei war es nur die Nachtschicht. Aber da vergeht die Zeit, die man eigentlich frei hat, wie von alleine, ohne, dass auch nur etwas getan wurde. Schlafen, aufstehen, essen, arbeiten, essen, schlafen. Man kommt zu nichts - wie zum Beispiel einem Post. Deshalb auch die lange Wartezeit.

Das Wichtigste zuerst:
ROCK AM SEE - Auch wieder so ein Tag, der vorbeigeht, als sei es ein Traum und erst, wenn man zu Hause ankommt, merkt man, dass man tatsächlich dort vor der Bühne stand und die Menschen, die dort Gitarre, Schlagzeug, Bass, Keybord gespielt oder gesungen haben wirklich Maximo Park, Mando Diao und Placebo waren. Nicht irgendeine Coverband, die das nur sehr gut kann. Nein, Gustaf und Brian kamen wirklich.
Und es war schade, wie wenig eigentlich los war, was wahrscheinlich daran lag, dass ein richtiges Zugpferd (wie die Hosen letztes Jahr) gefehlt hat. Placebo ist zwar ein richtiger Headliner für Rock am See - aber sie sind eben nicht die Hosen.
Als aniStern, Schnils und noch ein Kumpel von ihm (Fabi) im Stadion ankamen, spielten schon Rise Against, die keine schlechte Musik machten, aber noch nicht ganz unseren Geschmack trafen. Auch Boy Sets Fire spielten das eine oder andere gute Lied, im Großen und Ganzen fehlte aber irgendwas. Ja, Emo-Core nennt sich das, aber, wenn ich sehe, wie steil Thrice und Thursday (für Genre-Fetischisten: Ich weiß, es ist eher Post-Hardcore) da abgehen, war das doch lahm...
Und dann kam Pennywise - Punk-Urgesteine. Und ich erwartete viel Geschwätz, laute und schnelle Musik und tolle Stimmmung (wie NoFX). Und ich bekam eigentlich alles. Nun ja, das Geschwätz war nicht ganz so ausufernd, wie bei NoFX letztes Jahr, aber "Fuck you. You are all so fucking fucked up" sprach dann eher für einen begrenzten Wortschatz. Vielleicht wollten sie ja mehr sagen, schafften es aufgrund ihres begrenzten Wortschatzes nicht. Nun ja, sind halt Punker.
An dieser Stelle eine große Rüge an das Konstanzer Publikum. Ich weiß nicht, was Maximo Park mehr hätten machen müssen auf der Bühne, damit sich die Meute mal wenigstens ein wenig zur Musik bewegt. Als aniStern und ich dann ganz vorne standen, gings dann auch gut ab. Der Sänger sprang, tanzte, der Keyboarder machte... irgendwas und der Schlagzeuger haute sich die Sticks selbst um die Ohren. Eine Riesenshow und Gott sei Dank sind wir nach vorne gegangen. Da hinten waren echt nur lahmarschige Beckenbeweger. Nun ja, Maximo Park hätten vielleicht mit apply some pressure anfangen müssen und nicht damit aufhören sollen - schließlich wurde dazu ganz edel gepogt und crowd gesurft - und sie hätten nicht nur ihre Lieder runterspielen sollen, wie man sie schon vom Album kennt. Aber ansonsten einfach klasse!
Mando Diao hat das da schon besser gemacht. Lange Intros, lange Extros - und der absolute Höhepunkt des Abends: Sheepdog, God Knows und Down In The Past direkt hintereinander. Mann, war das geil. Leider hatte ich aniStern, Schnils und Fabi (der Kumpel) verloren, die von weiter hinten zugucken mussten, da sie in den vordersten Bereich nicht mehr reinkamen. Aber ich traf schnell Lori (eine italienische Frankfurterin), Miriam (aus Allensbach) und ihren Freund Carsten aus St. Georgen, die sich meiner erbarmten. Schönen Gruß. Hoffentlich seid ihr gut heim gekommen.
Nun ja, die Show der völlig überzogen arroganten Schweden ("Please welcome the best band since The Beatles") da oben war auch klasse. Sie konzentrierten sich auf das, für das sie gekommen waren - Musik spielen und sie performten in wirklich einzigartiger Weise ihrer Stücke.
Und wer dachte, das war es jetzt, der vergass, das Placebo noch kam. Selbst ich, der bisher als Placebo-Verweigerer galt, kein einziges Album in seinem CD-Schrank hat und auch sonst nur die bekannten Songs aus den Charts kennt, muss sagen, dass Placebo tatsächlich der Höhepunkt des Abends war. Brian Molko sang live so perfekt man es von Alben gewohnt ist und auch die anderen Bandmitgliedern beherrschten ihre Instrumente in Perfektion. Zu den Songs kann ich nichts sagen (kenne sie ja nicht), aber es hörte sich alles genial an. Absolute spitze. Wieder hin will.
Nach nur dreieinhalb Stunden Schlaf war ich zum Schluss hin sehr müde, die Beine waren schlaff, die Augenlider schwer, der Körper sackte schon von selbst beinahe in sich zusammen und so verließ ich noch vor der Zugabe den vorderen Bereich. Keine gute Idee, denn so verlor ich aniStern, Schnils und Fabi und es ging hinterher eine Weile, bis ich sie wieder gefunden hatte. Aber ansonsten war ich dann voller Glückshormone, als wir in Schnils Twingo stiegen und uns auf die Heimfahrt machten, während der CD-Spieler gerade anfing Cut The Rope von Mando Diao zu spielen.
Danke allen für diesen tollen Tag, der Brauerei Fürstenberg für das Bier und der Stadtwerke Konstanz für den schnellen Bustransfer zum Flughafen.
Organisation: 1
Musik: 1

Dann habe ich letztens zum ersten Mal Der ewige Gärtner gesehen. Bin noch ein wenig zwiegespalten. Der Inhalt verschlägt einem natürlich die Sprache, aber die Erzählweise, das Schauspiel (für was hat Rachel Weisz den Oscar bekommen?) und vielleicht auch, dass das Thema nur oberflächlich angekratzt wird, stört ein wenig. Und für das, wieviel Wert auf die Figuren gelegt wurde, bleiben sie doch erstaunlich blass (Beispiel das Gärtnern).
Nun ja, der Film ist auf DVD bei Arthaus erschienen und von Fernando Meirelles (an dem dokumentarischen Stil in Hochglanzoptik gibt es wenig auszusetzen) - und für diese Voraussetzungen bin ich schon ein wenig enttäuscht.

Mehr gibt es hoffentlich bald - es fehlt ja noch die Best-Of-Liste für August...

(Musik: Placebo - I Know)

Blubb!
Chris