Montag, April 21, 2008

Wo die Spaghetti Makkaroni sind

Sollten es doch tatsächlich wieder neun Tage gewesen sein? Irgendwie scheint sich hier die Welt schneller zu drehen, als bei euch. Die Zeit fliegt und fliegt. Was vielleicht aber auch noch daran liegt, dass ich noch sehr viele Dinge zu erledigen habe. Vorgestern habe ich endlich mein Handy-Display reparieren lassen. Knallharte 5,60 im Vergleich zu den 60 Euro in Deutschland. Nun ja, ist natürlich kein Original-Nokia-Aufsatz, aber trotzdem kann der mir jetzt noch neun Mal kaputt gehen und ich habe immer noch nicht soviel gezahlt, wie für einen in Deutschland.

Ich weiß nicht, ob es immer noch die Hitze ist, was mir so zu schaffen macht, aber ich bin hier den ganzen Tag hundemüde. Ob ich drei Stunden oder zehn Stunden schlafe. Da stimmt doch irgendwas nicht. Hoffe, das gibt sich mit der Zeit...

Nichtsdestotrotz verliebe ich mich ein wenig in die Straße, in der ich gerade lebe: Handy-Reperatur für 5,60, Pho für 0,60 Euro, Abendessen für 0,50 Euro, dasselbe für ein schlechtverarbeitetes Viermeterlankabel und für einen Haarschnitt. Menschen, die mich die ganze Zeit freundlich anlächeln und mir hin und wieder sogar ein "Hello" an den Kopf werfen. Ja, sie gewöhnen sich an den beharrten Außerirdischen, der so viel schwitzt. Sogar die Hunde des Hausbesitzers. A propos Hunde des Hausbesitzers: Habe ich schon die Geschichte erzählt, wie ich den beiden ein Stück Wurst "angeboten" habe und die vor mir reißaus genommen haben? Also habe ich ihnen die Wurst zugeworfen. Das hat sie nur noch mehr verwirrt und sie sind weiter abgehauen. Nach einer Weile habe sie sich an die Wurst ran gewagt und haben sie tatsächlich gegessen. Das hat sie gänzlich verwirrt: Ein Mensch, der nett ist? Die sind erst einmal kreuz und quer gerannt, aber vor allem weg von dem komischen Weißen. Im Übrigen sind das unsere Wachhunde. Ziemlich angseinflössend für die Einbrecher, oder? Nehmen reißaus von einem Stück toten Schwein...

Die Arbeit bei der Arbeit kommt relativ stoßweise. Jeden Morgen habe ich das Meeting mit meinem Boss in der Schweiz, der mir sagt, was ich zu tun habe, das ich bis zum Mittag erledige und danach das Meeting mit dem Partner aus der Schweiz, der mir dann sagt, was ich zu erledigen habe. Meistens ist die größte Herausforderung aber die Koordinierung der Aufgaben, weniger die Aufgaben an sich. Assistenzaufgaben halt. Aber dafür sehr abwechslungsreich und das habe ich mir immer gewünscht. Und noch gefällts mir... Zumindest bin ich mirgens noch der erste im Büro...

Achja, die Überschrift: Die Nudeln heißen hier zwar Spaghetti, haben aber ansonsten alle Eigenschaften aber Makkaroni. Vor allem, was das vom Teller fliegen betrifft.
Ja: Ein schlauer Mensch hat mal behauptet, es komme auf die Details an!

(Musik: Hot Water Music - Turnstile)

Blubb!
Chris

EDIT: Danke für die Kommentare. immer weiter so!

Samstag, April 12, 2008

Blogeinträge an großer Anzahl werden erwartet

Das war es, was Niko in das "Meine Freunde" Buch an meiner Abschiedparty unter "was ich sagen möchte" geschrieben hatte. Ja, so große Anzahl war das bisher noch nicht. Ich versuche das zu ändern. "Er hat sich stets bemüht, oder so was". Nichtsdestotrotz habe ich heute mein Versprechen eingehalten. Ich habe Bilder geschossen. Jaha, bin ich nicht toll?
Erklärungen stehen jeweils unter dem Bild, draufklicken zum Anzeigen in voller Auflösung. Kennt ihr ja!


Die Alley, die mich zur Hauptstraße da hinten führt. Man hört nur Busse und Lastwagen hupen hier hinten. Kann man kaum glauben, oder?


Die Eingangstür zu meinem Haus. Ja, Haus, nicht Appartement.


Das Haus in voller Pracht, die komplette linke Hälfte ist von mir für gnadenlose 3 Millionen Dong (1 euro etwa 25000 Dong) pro Monat gemietet.


Kommt man durch die Tür steht rechts davon diese wunderschöne Essgarnitur. Noch frühstücke ich da alleine. Der Hund links ist übrigens nich echt. Der Vorgang teilt hier im Erdgeschoss die Haushälfte der Besitzer von "meiner" Haushälfte.


Die Küche - noch ein wenig unordentlich, ich weiß. Ändert sich wahrscheinlich auch nicht. Und nein, die ist nicht so klein, ich stand auf der Treppe.


1. Stock: Sozusagen das Wohnzimmer. Wird aber, wie man beim genauen Hinsehen erkennen kann, noch nicht von mir benutzt. Rechts geht es dann in das erste Schlafzimmer, habe ich noch kein Bild, ist eh leer.


2. Stock: Mein Schlafzimmer. Auch noch sehr unordentlich, das Bett wird noch getauscht und es kommen andere Vorhänge rein. Dazu noch ein Schrank und ein Schreibtisch.


2. Stock: Badezimmer und Highlight 1. Einfach ein tolles Ambiente. Wenn man abends das Dimmlicht anmacht, entsteht sogar ein Ambient Light. Ein Glas Rotwein, Mozart und der noch fehlende Shower-Heater. Für das Entspannungsbad fehlt eigentlich kaum noch was.


Der Dicke im Spiegel bin übrigens ich. Mein Waschbecken im Bad. Schön, oder? Das Waschbecken, nicht der Dicke!


Rooftop, 3. Stock, Highlight 2. Ist zwar eigentlich geteilt, also beide Haushälften dürfen den benutzen, doch die Vietnamesen nutzen ihre Rooftops ja eher selten. Bier trinken macht hier oben übrigens Spaß, habe ich mit meinem Boss herausgefunden.


Die Aussicht vom Rooftop. Nicht weit ist der Flughafen, viel weiter dahinter dann die Innenstadt.


Im großen blaue/grauen/hellroten Gebäude sind die Geschäftsräume der swiss IT bridge und somit auch mein Büro. In fünf bis zehn Minuten hin gelaufen. Geht schon, ne?

So, jetzt, da ich mekin Versprechen gehalten habe und Fotos gemacht habe, erwarte ich mindestens zwölf Kommentare. Sonst mache ich nicht weiter hier...

(Musik: Maximo Park - Limassol)

Blubb!
Chris

Dienstag, April 08, 2008

Noch keine Fotos

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, erst wieder einen neuen Post zu setzen, sobald ich Fotos von Haus und Umgebung des Hauses zur Verfügung habe. Aber irgendwie liege ich jeden Abend auf dem Bett, die Augen fallen halb zu und genieße das Internet und sage zu mir: Fotos mache ich morgen. Da sich diese Einstellung noch eine Weile hinziehen könnte, hier eine kleine Wasserstandsmeldung ohne Fotos:

Wasser ist eigentlich in Ordnung, der Strom war das Problem. Als ich morgens um halb sechs von Sebs Geburtstag heimkam, ich eigentlich mich selbst verfluchte, weil um zehn mein neuer Kühlschrank, danach das Bett, der Tisch und vier Stühle geliefert werden sollten, machte ich - schon im Halbschlaf - den Ventilator an. Naja, versuchte es. Aber er reagierte nicht. Ich zu mir: Na gut, hat ja auch nur 6,50 Euro gekostet, kauf ich halt morgen nen neuen. Aber ein Blick auf mein Modem lies mehr vermuten: Der Strom ging nicht. Licht ging schließlich auch nicht an. Nun ja, dieser Zustand verhielt sich etwa genau 24 Stunden. Am nächsten Morgen um halb sechs lief dann doch endlich der Ventilator wieder an.
An sich war der Stromausfall nicht schlimm, so kam ich endlich mal früh ins Bett. Doch eigentlich hatte ich mich für Sonntag abend mit Thao verabredet und mein Handy-Akku war leer. Nun, versucht den mal aufzuladen, wenn ihr keine Elektrizität zur Verfügung habt und dann auch noch nicht mal über eine weitere Uhr verfügt. Meine allerletzte Rettung war der Akku meines Notebooks, der Gott sei Dank voll aufgeladen war. So, dass ich den so jede halbe Stunde zur Uhrzeit checken anmachen konnte und danach gleich wieder aus.

Ansonsten wird es langsam wohnlich in meiner Wohnung. Die Küche ist beinahe vollständig, das Bett muss noch ausgetauscht werden (das neue steht schon hier) und dann fehlen noch ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch. Dann ist es erst einmal komplett. Auf jeden Fall ist es schön, nicht mehr jeden morgen dieses Sandwich und jeden Mittag UND Abend Reis mit Fleisch zu essen. Ich mag ja Reis, aber einmal pro Tag in der Kantine reicht völlig.
Die Arbeitskollegen tauen langsam auch auf. Die meisten scheinen auch ganz nett zu sein und erwecken auch den Eindruck als wollten sie nett sein. Doch fuer die anderen Leute auf der Straße, die sogenannten Passanten, für die bin ich dann doch noch der dauerschwitzende Außerirdische mit den blonden Haaren, den beharrten Armen und dem Cam Che (das Loch"" im Kinn - wie nennt man das noch im Deutschen?).
So wird es wahrscheinlich öfter mal vorkommen, dass ich am Wochenende das eine oder andere Mal in die Stadt gehen werde. Einfach mal ein paar Westler sehen und mal wieder ne Pizza essen und so Sachen halt. Auch, wenn man schon mal ein halbes Jahr in Vietnam war, ist es hier draußen nämlich doch ein wenig anders, als das Vietnam, das man sonst kennt. In Dist. 1 oder Phu My Hung.

Naja, das nächste Mal dann wirklich Bilder.

(Musik: Hot Water Music - Paper Thin)

Blubb!
Chris