Freitag, Juli 28, 2006

Juli 2006 - Best Of

Na gut, ich hatte eben gerade Zeit, deshalb hier schon drei Tage früher die Liste (Hoffentlich komme ich jetzt nicht in Teufels Küche, sollte sich noch etwas ändern ;-) ) :

Musik:
01 Jeremiah – Starsailor
02 Everything – Lifehouse
03 Autumn Leaves Revisited – Thursday
04 You Don´t Love Me – The Kooks
05 City Calm Down – Architecture In Helsinki
06 Currents – Dashboard Confessional
07 Table For Glasses – Jimmy Eat World
08 By The Way – Red Hot Chilli Peppers
09 ...And Wait – Beatsteaks
10 The Poison – Bullet For My Valentine

Film:
01 M – Fritz Lang
02 Insomnia – Christopher Nolan
03 Touch Of Evil – Orson Welles
04 The Insider – Michael Mann
05 Suspect – Peter Yates
06 God´s Army – Gregory Widen
07 JFK – Tatort Dallas – Oliver Stone
08 Rain Man – Barry Levinson
09 Night On Earth – Jim Jarmusch
10 Familiengrab – Alfred Hitchcock

Personen:
01 Klinsmänner – deutsche Fussball-Nationalmannschaft
02 Lifehouse – Band
03 Dashboard Confessional – Band
04 WM-Fans – auf der Fanmeile in Berlin
05 Starsailor – Band
06 Sportfreunde Stiller – Band
07 Fritz Lang – Regisseur
08 Herr Lehmann – Buch- und Filmprotagonist
09 Zinedine Zidane – Kopfnuss
10 Marco Materazzi – Fussball-Weltmeister

Zitate:
01 "Bis zur Stadthalle sind es drei Stationen. Menschen steigen ein und Menschen steigen aus. Die Dinge ändern sich halt. Wo ein freier Platz zurückgelassen wird, sitzt bald jemand anderes. Das Leben ist ein seltsamer Zustand." - Cerberus81, Grüß mir die Sterne (kurzgeschichten.de)
02 „I hope someday someone will feel the need to tell the truth“ - Starsailor, Jeremiah
03 „Die einzige Methode einen Freund zu gewinnen, ist die, ein Freund zu sein.“ - Ralph Waldo Emerson (ehem. amerik. Gelehrter)
04 „Das Leben ist ein Virus, der über Geschlechtsverkehr übertragen wird und tödlich endet“ - Marcel Reich-Ranicki
05 „Man kann nicht sagen, wie es ist oder wie es war. So ist die Welt!“ - „Tiger“ (Kommilitone)
06 „Echt, ich liebe Musik. Sie kann dir helfen, durch den Tag zu kommen und dich für eine kurze Zeit vergessen lassen, wie hässlich und verdammt falsch manche Seiten des Lebens sich entwickelt haben. Das klingt pathetisch, aber: Wir machen Musik, um uns aus dem Dreck zu ziehen, denn du kannst von niemanden erwarten, dass er dich rettet.“ - Geoff Rickley, Thursday
07 „Lucifer. Sitting in your basement. Sulking about your break up with the boss. You're nothing.“ - Gabriel (God´s Army)
08 „Es ist scheiße, 30 Jahre alt zu werden. Man beginnt eine Vergangenheit zu haben, eine gute alte Zeit und den ganzen Scheiß“ - Herr Lehmann (von Sven Regener)
09 „What do you know about it? Who are you anyway? Who are you? Criminals? Are you proud of yourselves? Proud of breaking safes or cheating at cards? Things you could just as well keep your fingers off. You wouldn't need to do all that if you'd learn a proper trade or if you'd work. If you weren't a bunch of lazy bastards. But I... I can't help myself! I have no control over this, this evil thing inside of me, the fire, the voices, the torment!“ - Hans Beckert (M – Eine Stadt sucht einen Mörder)
10 „Ich weiß nicht einmal, was das [Terrorist] bedeutet.“ - Marco Materazzi (Fussball-Weltmeister)

Blubb!
Chris

Mittwoch, Juli 26, 2006

Welcome Home

"Country Road, take me home / To the place I belong" - Es ist schon kurios, dass SWR 1 gerade dann dieses Lied spielt, wenn ich an Kühen vorbei auf einer einsamen Straße durch den Schwarzwald nach Hause fahre. Das Auto ist voll gepackt mit allem, was ich noch in Fuwa hatte (darunter so Kleinzeug wie TV, Hifi-Rack, DVD-Player und Verstärker, sowie meine komplette DVD-Sammlung...).
Ja - es ist erstmal für acht Monate vorbei - das Kapitel "Furtwangen und HFU". Und so sehr ich mich auf das Kapitel "Vietnam" freue, so schwebt doch auch einiges an Wehmut mit (siehe auch ältere Postings). Wenigstens habe ich mich nochmal persönlich von ein paar dicken Freunden verabschieden können, was mir sehr viel bedeutet hat.

Achja: Gestern habe ich den Visumsantrag für den Schnils und mich abgeschickt - hat schon wieder Geld gekostet, aber das zeigt uns langsam: es wird ernst.
Ich kann es kaum noch erwarten!

(Music: Coheed & Cambria - Welcome Home)

Blubb!
Chris

P.S.: Wie euch vielleicht schon aufgefallen ist, habe ich meine "Recently Played"-Liste zu einer "Weekly Top Artist"-Liste (die Künstler, die ich in der abgelaufenen Woche am öftesten gehört habe) geändert, da mich die unregelmäßige und oft auch stark zurückhängende Aktualisierung des Bildes ein wenig genervt hat. ;-)

Montag, Juli 24, 2006

The Big Lebowski - Fucking Short Version


Für die Zeiten, in denen man es mal eilig hat, aber trotzdem noch vorher "The Big Lebowski" anschauen MUSS, hat sich ein schlauer Kopf die Mühe gemacht, alle relevanten Szenen zusammen zu schneiden.
Nun ja nicht alle relevanten, sagen wir die wichtigsten... oder so...

Blubb!
Chris

Edit: Für die, die nur in den MetaBlog gucken: http://www.youtube.com/watch?v=RqtgfjkB6Pg

Sonntag, Juli 23, 2006

"Das Leben ist ein seltsamer Zustand"

Als ich mich noch intensiv mit Kurzgeschichten auf kurzgeschichten.de auseinandergesetzt habe, fiel mir auf, was Cerberus81 in seiner Geschichte Grüß mir die Sterne schrieb:
"Bis zur Stadthalle sind es drei Stationen. Menschen steigen ein und Menschen steigen aus. Die Dinge ändern sich halt. Wo ein freier Platz zurückgelassen wird, sitzt bald jemand anderes. Das Leben ist ein seltsamer Zustand."

Das ist mir gestern auch bewusst geworden - dass es Menschen gibt, die auf einmal in deinem Leben auftauchen, sich immer mehr zu einer Konstanten entwickeln, die für dich selbstverständlich wird. Und dann wird die Konstante inkonstant und entfernt sich aus deinem Leben, wird zu einer Episode, deren Bedeutung du immer mehr vernachlässigst, bis diese Episode durch eine neue Konstante ersetzt wurde. Manchmal denkst du an diese Episode zurück, manchmal nicht - manchmal verdrängst du sie, manchmal schaffst du das nicht.
Ein seltsamer Zustand...

(Musik: Keane - Bedshaped)

Freitag, Juli 21, 2006

Blitz, Donner, Regen

Blitz, Donner, Regen - eine böse Vorahnung?!
Nun ja, die Klausuren sind vorbei und auf der einen Seite ist die Erleichterung, die man allerorten hört auch bei mir zu verspüren. Auf der anderen Seite lief diese letzte Klausur einfach wirklich so bescheiden, dass ich mich über das Ende überhaupt nicht freuen kann. Und auch nicht freuen will!
Versuche trotzdem den Tag zu genießen, ändern kann ich eh nichts mehr daran...

Blitz, Donner, Regen - die Welt geht unter?!
Nein, die Welt geht nicht unter, aber sie schrumpft ein kleines bisschen:
Nur noch etwa einen Monat, bis ich ins Ausland gehe und manche, die mir jetzt auch ein wenig ans Herz gewachsen sind, werde ich nach Morgen Abend vielleicht nie mehr wirklich sehen.
Eigentlich schade, nachdem man soviel zusammen erlebt und durchgemacht hat. Und es war wirklich eine tolle Zeit, die mir folgenden Satz bestätigt hat: Fuwa ist, was du selbst draus machst. Und wenn man dabei Hilfe von netten Menschen bekommt, macht es tatsächlich Spaß!

Blitz, Donner, Regen - den Stecker ziehen?!
Eigentlich ist das Semester noch nicht ganz vorbei, die letzten Ausarbeitungen müssen noch fertig gestellt werden, aber gelernt werden muss jetzt nichts mehr. Ein Grund zu feiern, wie ich meine. Heute Abend mit Schlager und NDW, morgen beim Massengrillen. Wird sicher schön...

Blubb!
Chris

Mittwoch, Juli 19, 2006

Recently Played

Ja, ich habe last.fm wieder entdeckt. Mit dem Plugin audioscrobbler für Winamp zeigt last.fm im Internet die gespielten Songs an (zuletzt gespielt, am häufigsten gespielt, etc) und berechnet auch wöchentliche, monatliche und Jahrescharts. Also etwas ähnliches, wie die Most Played-Funktion, die es im Winamp eh schon gibt.
Der Unterschied ist aber, dass last.fm eine Community bietet, in der man Personen mit demselben oder zumindest ähnlichem Musikgeschmack suchen kann. Und man kann auch die ganze Welt von seinem genialen Musikgeschmack zu überzeugen versuchen, da man ohne viel Aufwand alles online zur Verfügung hat.

Ja, diese ganze last.fm-Sacheruhte bei mir ein Jahr (deshalb in den Best-Of noch Bands wie The Cure und 3 Doors Down), bis ich zufällig wieder darauf gestossen bin. Eigentlich eine schöne Sache und ich kann euch endlich damit ganz dynamisch und ohne Eigenaufwand damit plagen, was ich zuletzt gehört habe. Steht nämlich jetzt rechts über meinem Profil hier.

Ach ja - wäre schön, wenn das mal eine(r) auch für Filme entwickeln kann...

(Musik: ach, das kann ich mir ja jetzt auch sparen - steht ja rechts)

Blubb!
Chris

Freitag, Juli 14, 2006

Der Weg zum Glücklichsein

Ein Leitfaden zu besserem Leben, der auf gesundem Menschenverstand beruht.

Ja, genau: das war dieser "Scientology Volunteer Minister" (ich bin immer noch am Überlegen, was dieser Titel gekostet haben könnte), der mir diese Anleitung am Ku´damm in Berlin in die Hand drückte. Auf der Rückseite steht:
Dies ist vielleicht der erste nichtreligiöse Moralkodex, der gänzlich auf gesundem Menschenverstand beruht. Er wurde von L. Ron Hubbard als eigenständige Publikation geschrieben und ist nicht Teil irgendeiner religiösen Doktrin.

Hier ein paar Auszüge:

Stelle 1:
Warum habe ich Ihnen dieses Buch gegeben? - Ihr Überleben (1) ist mir wichtig.

Fussnoten:
1. Überleben: aktiv dazu beitragen am Leben zu bleiben, weiter zu bestehen, lebendig zu bleiben.

Ja, mir ist mein Überleben auch wichtig. Warum aber einem gewissen Ron Hubbard das Überleben wichtig ist, sollte auch einleuchtend sein. Um das zu verstehen, kann man Rigby Reardon aus "Tote Tragen Keine Karos" auch durchaus frei zitieren: Tote zahlen nicht!

Stelle 2:
3. Treiben Sie keine Promiskuität (5)

Sexualität ist das Mittel, das der Mensch benutzt, um durch Kinder und Familie sein Fortbestehen zu sichern. Viel Freude und großes Glück können durch das Geschlechtsleben entstehen: die Natur hat dies so beabsichtigt, um die Menschen zu erhalten. Missbrauch und Fehlverhalten bingen jedoch schwerwiegende Folgen und Strafen mit sich: auch dies hat die Natur beabsichtigt.

Fussnoten:
5. Promiskuität: häufiges Wechseln der Sexualpartner. Geschlechtsverkehr mit beliebigen Partnern (ohne dauerhafte Bindung).

Was bedeutet eine dauerhafte Bindung? Wie lange muss man da mindestens zusammen sein? Kann ich eventuell nicht mehr glücklich werden?

Stelle 3:
7. Seien Sie bestrebt, sich im Leben an die Wahrheit (12) zu halten

Fussnoten:
12. Wahrheit: [...]logische Antworten als Ergebnis der Durchsicht aller Tatsachen und Informationen; [...]

Seien Sie bestrebt? Ich bin ja eigentlich immer... bestrebt. Außer, es geht halt nicht anders.

Stelle 4:
8. Morden Sie nicht!

Ach? Soll ich nicht? Mich würde es aber in bestimmten Situationen glücklich machen bestimmte Personen zu ermorden?!

Stelle 5:
9. Tun Sie nichts Illegales

Wieso? Ist das verboten?

Stelle 6:
10. Unterstützen Sie eine Regierung, die für alle gedacht ist und im Interesse aller handelt

Oder Sekten, die meinen so etwas zu tun. Die Teilnahme kostet auch nur ~ 10 000 $.

Stelle 7:
13. Stehlen Sie nicht!

Ach, das ist auch verboten?

Stelle 8:
17. Seien Sie kompetent

Mindestens so kompetent, wie der Autor dieser Zeilen, der auch kompetent erklären kann:

Kompetent: imstande, die Dinge, die man macht, gut zu machen; fähig, sachverständig; geschickt, in dem, was man tut; den Anforderungen der eigenen Aktivitäten gewachsen.


Stelle 9:
18. Respektieren Sie die religiösen Überzeugungen anderer

Aktueller Bezug! Nicht schlecht, Mr. Hubbard!

Ja, soweit mal... Und die anderen Artikel stehen den zitierten Artikeln in nichts nach...
Ja, warum nun dieses Buch? Ja, ich weiß, dem Hubbard ist unser Überleben wichtig.
Aber wie schon oben steht, ist dieses Buch ein Leifaden zu besserem Leben, der auf gesundem Menschenverstand beruht. Schade, dass Hubbard den Menschebverstand beim Durchschnittsbürger nicht vermutet. Anders ist mir nicht zu erklären, dass er meint, die Welt verbessern zu können, wenn er die ungeschriebenen Moralgesetze runtertippt, die jeder Mensch mit gesunden Menschenverstand eh schon kennt.
Und warum ein Fussball auf der Titelseite ist, kann mir wahrscheinlich auch kein Mensch erklären... Fussball = Glück? Passt nicht hundertprozentig. Und außerdem schreibt Ronnie-Boy ja in seinem Nachwort:
Der Weg zu Glücklichsein ist für jene, die die Grenzen kennen, eine Schnellstraße.
Sie sind der Fahrer. Gute Fahrt!
[IRONIE]Stimmt, jetzt erklärt sich der Fussball... [/IRONIE]

Blubb!
Chris

Donnerstag, Juli 13, 2006

Not Another Playlist

Mal wieder Zeit für eine dieser total beknackten und sinnlosen Listen. Dieses Mal eine Playlist, die unter anderem bei meiner nächsten Party laufen könnte...

01 Bloc Party - Like Eating Glass
02 Franz Ferdinand - I´m Your Villain
03 Rooney - Daisy Duke
04 Ryan Adams - Luminol
05 The Hives - Walk Idiot Walk
06 30 Seconds To Mars - Attack
07 Billy Talent - Ty Honesty
08 Jimmy Eat World - Blister
09 Beatsteaks - Hand In Hand
10 Weezer - Holiday
11 Taking Back Sunday - Make Damn Sure
12 The Ataris - My Reply
13 Thrice - Ultra Blue
14 Arctic Monkeys - I Bet You Look Good On the Dancefloor
15 Maximo Park - Grafitti
16 The Strokes - You Only Live Once
17 The Killers - Mr Brightside
18 We Are Scientists - Nobody Move, Nobody Get Hurt
19 The Kooks - You Don´t Love Me
20 Gorillaz - Feel Good Inc.

Blubb!
Chris

Dienstag, Juli 11, 2006

"Allez Les Bleus", "Italia" und "Deutschland!"

Plitsch - Platsch, Plitsch - Platsch! Die U-Bahnen waren überflutet, die Fan-Meile schwamm beinahe davon und es regnete immer mehr. In der Ferne grollten Donner, Blitze zuckten. Und wir?
Wir saßen in einem Lokal - unser Gepäck, bestehend aus vier Taschen und zwei Schlafsäcken hatten wir neben uns abgestellt. Wir aßen Zwiebel-Lauch-Quiche, Schnitzel und Hawaii-Toast
und waren nach sieben Stunden Anfahrt endlich in Berlin angekommen. Und wir erwarteten eigentlich blühenden Sonnenschein, abends ein Konzert von unter anderem Xavier Naidoo, Wir sind Helden und den fantastischen Vier. Doch, wie sich später herausstellte, wurden diese Konzerte alle abgesagt - wegen des Unwetters. Und so liefen wir dann nur über die Fanmeile. Wobei Meile schon fast verniedlichend ist. Vom Brandenburger Tor bis hin zur Siegessäule sind es über zwei Kilometer und dazwischen standen tausende von Menschen - obwohl gar kein Programm stattfand. Und immer wieder hingen Leinwände - so um die 15 - 20 waren es bestimmt - auf denen folgendes stand: "Leider - wegen des Unwetters - musste zur Sicherheit aller die Show abgesagt werden."
Egal, Berlin hat außer der Fanmeile und Xavier Naidoo auch viel mehr zu bieten. Zum Beispiel den Kurfürstendamm, dachte meine Schwester und so gingen wir am nächsten Tag einkaufen. Nun ja, sie ging, wir schlenderten über den Damm, machten Fotos, genossen den strahlenden Sonnenschein und beobachteten mehrere "Scientology Volunteer Minister" (was der Titel wohl gekostet hat?!) bei ihrer "Arbeit".
Ansonsten stand auch der Ku'damm schon ganz im Zeichen des sich ankündigenden Spiels um Platz drei zwischen Deutschland und Portugal. Deutschland-Fahnen in der Hand, im Gesicht und natürlich auch am Auto. Und so fanden wir uns auch um etwa 18 Uhr (Anmerkung: 3 Stunden vor dem Spiel) an der Fanmeile ein. Aber an der ersten Leinwand gab es schon keinen zufriedenstellenden Platz mehr. Ich dachte eigentlich, am Vorabend sei schon einiges los gewesen. Aber, was sich hier tumelte, war enorm. Und natürlich dominierten auch hier die Deutschland-Fahnen. Und immer wieder zwischendurch übten die Fans mit dem Moderator auf der Bühne die Namen der deutschen Nationalmannschaft, die ja am nächsten Tag gebührend empfangen werden sollten. Komisch, dass es immer wieder statt Jens Nowotny zwei Jens Lehmann gab und Thomas Hitzlsperger nur Thomas hieß.
Während dem Spiel war natürlich eine Bombenstimmung, es war zwar eng, aber einfach grandios. Aber mein persönliches Highlight war ein einsamer portugiesischer Fan, der mit seiner Flagge nahe an unserer Position vorbeilief. Die ersten Schmährufe wandelten sich bald in einen leisen, aber immer lauter werdenden Applaus - Respekt für den Gegner zollen. Das gehört sich einfach, ist aber nach dem unglücklichen Italien-Spiel zu oft zur Nebensache geworden. Und die Frage bleibt eben, was wäre gewesen, wenn die Deutschen verloren hätten?! Bestimmt kein Applaus, obwohl er es dann noch mehr verdient hätte.

Die deutsche Nationalmannschaft wurde am Sonntag in den Urlaub verabschiedet. Von 600 000 Fans sprachen Frau Lierhaus und Herr Kerner immer wieder. Und wir standen an der drittletzten Leinwand der Fanmeile. Die Hölle war trotzdem los. Es gab doch nicht einmal ein Spiel. Die Begeisterung war aber grenzenlos und mittlerweile kannten die Fans auch Jens Nowotny und Thomas Hitzlsperger. Dass Fussballer Gott sei Dank für das Fussball spielen bezahlt werden, bewies Podolski, der auf die Frage, was die Zahl 82 Mio. auf dem Rücken bedeutet, antwortete, dass es eben eine beeindruckende Zahl sei und deshalb auf dem Rücken seinen Platz fand.

Nach dem Mittage... nun ja, Nachmittagessen ging es dann ins Stadion. Und wir waren so ungefähr die fünften. Nun ja, zumindest fühlten wir uns so, als das Stadion noch beinahe menschenleer war. Das Vorprogramm war für die Katz, weil wir weder Shakira noch Toni Braxton richtig sahen und uns eh viel lieber auf die warm machenden Mannschaften konzentrieren wollten. Das Spiel war nichts berauschendes, aber die Stimmung teilweise toll bis grandios. Allez Les Bleus, Italia und Deutschland waren die beliebtesten Sprechchöre und eine La-Ola-Welle fand den Weg drei Runden durchs Stadion. Habe noch nie bei einem Live-Spiel eine solch beeindruckende Atmosphäre erlebt. Die Pfiffe gegen die Italiener und die Schiedsrichter nach Zidanes Platzverweis waren ohrenbetäubend (vor allem deshalb, weil nie eine Wiederholung zu Zidanes Aktion auf der Leinwand lief).
Und am Schluss war es Gänsehaut pur, als Fabio Cannavaro den Pokal in den Himmel streckte, ein gigantisches Feuerwerk entfacht wurde und die vielen angereisten Italiener pures Glück empfanden. Das Blitzlichtgewitter war schon fast ein eigenes Feuerwerk. Einfach grandios und ein Erlebnis, das unaustauschbar bleibt.

Und wir? Uns blieben acht Stunden Autofahrt am nächsten Tag. Die italienischen Autos konnte man nicht zählen, aber bis Nürnberg hatte bienahe jedes zweite Auto ein italienisches Kennzeichen.

Blubb!
Chris

Mittwoch, Juli 05, 2006

"Steht auf, wenn ihr Deutsche seid!"

Alles ist vorbei? Nein gar nichts ist vorbei! OK , Deutschland hat im Halbfinale verloren. In einem tollen, ausgeglichenen Spiel setzte sich am Ende die etwas glücklichere und vielleicht auch mutigere Mannschaft durch. Dennoch ist nichts vorbei. Ganz im Gegenteil: Es geht erst los. Zehn der deutschen Spieler, die im Kader der WM standen waren unter 25. Es fehlten aufgrund Formschwäche weitere Spieler, die unter Normalform unter den besten mithalten können und ebenfalls noch relativ jung sind (Kuranyi, Hinkel, Ernst). Fast alle Spieler haben noch enormes Enwticklungspotenzial - vor allem die extrem junge Abwehr. Ich schaue schon voraus - 2008 ist die EM ja fast zu Gast bei Freunden und die Spieler noch mehr gereift.
So sehe ich nicht in Trauer zurück, sondern vielmehr jubel ich über die Leidenschaft, die die Mannschaft verkörpert hat. Und sie hat etwas geschafft, was in den letzten Jahren niemand geschafft hat: Sie hat uns einen gesunden Patriotismus gegeben und uns gezeigt, dass man sehr wohl stolz auf Deutschland sein kann. Irgendwie hat das ganze in Deutschland doch gefehlt: Eine Riesenparty, denn die Stimmung brach wie auf Kommando aus allen hervor und schlummerte wahrscheinlich schon lange irgendwo da drinnen.

Aus diesem Grund ist es eigentlich schade, dass das Spiel verloren wurde, denn die Fähnchen nehmen jetzt schon ab, die Begeisterung fällt ab. Schade, vor allem deshalb, weil eine Mannschaft erst dann die Unterstützung braucht, wenn es mal nicht so läuft. Beim Rufen von "Steht auf, wenn ihr [beliebiges einsetzen] seid..." fällt mir nur ein, dass Aufstehen dann leicht ist, wenn man eh im siebten Himmel ist, aber genau dann schwierig wird, wenn man am Boden liegt.

(Musik: Sportfreunde Stiller - 54-74-90-2010)

Blubb!
Chris

Samstag, Juli 01, 2006

Fussball-WM 2006 - Viertelfinale

Ja, was soll man sagen: Deutschland hat sich in einem Spiel, das aufgrund seiner Spannung beinahe schon ein Finale hätte sein können, tatsächlich gegen die hoch favorisierten Argentinier durchgesetzt. Für mich ist jetzt ehrlich gesagt, alles nur noch Zugabe, denn wer hätte vor dem Finale ernsthaft erwartet, dass Deutschland ins Halbfinale kommt - ich meine daran geglaubt, es gehofft oder davon geträumt, ok - aber erwartet?
Nun ja, jetzt ist es auf jeden Fall so, dass dieses junge Team (fünf Spieler von gestern (Mertesacker, Lahm, Schweinsteiger, Podolski und Odonkor) können noch in der U-21 spielen) sich schon sehr früh zu Legenden machen können. Denn, wer Argentinien besiegt und auch gegen solche abgezockten Spieler, wie Riqelme, Sorin und Crespo so gut steht, hat auch gute Chancen gegen Italien und sogar Brasilien zu bestehen.
Der schöne Fussball, den sie sonst immer zeigten, war gestern Nebensache, dafür waren sie mal wieder taktisch exzellent eingestellt. Riquelme und Crespo kamen überhaupt nicht ins Spiel (wurde auch beide ausgewechselt) und so krankte das Offensivspiel der Argentinier über die meiste Zeit und beschränkte sich auf Ball hin-und-hergeschiebe in der eigenen Hälfte. Doch auch die Deutschen, die schon früh und immer von zwei Argentiniern attackiert wurden, zeigten ungewohnte Schwächen. Durch die frühen Attacken der Argentinier gab es häufig Ballverluste und auch sie konnten ihr schnelles Umschalten nicht umsetzen, wie gewohnt. Erst nach dem Tor Ayalas machten die Deutschen auf und es entstanden somit die Torchancen für Argentinien. Aber auch das Tor Deutschlands war verdient, da sich Argentinien einfach zu früh zurückzog.
Ja, danach war es immer noch ein spannendes Spiel, nur ohne Chancen. Man merkte den Spielern die Müdigkeit an. Und beide retteten sich ins Elfmeterschießen, bei dem eben die vier deutschen Schützen die besseren Nerven hatten.
Schade, hätte es eigentlich Argentinien gegönnt, weiter zu kommen, aber ich bin natürlich nicht böse über das deutsche Weiterkommen. Jetzt kann Italien kommen...

Blubb!
Chris