Samstag, Dezember 30, 2006

Lebenszeichen

Menschenskinder, dieses doofe Erdbeben in Taiwan - wir haben auf Phu Quoc mal wieder gar nichts mitbekommen, aber hier hat es irgendeine Internetverbindung des vietnamesischen Internet Service Providers gekappt. Und deshalb konnte ich kein Lebenszeichen mehr von uns geben (ne Zeitlang gingen nur die zwei Seiten von der Uni, sind ja auch nur ein Kilometer bis dorthin) - wir sind aber alle mehr oder weniger gut erhalten.

Danke für die Weihnachtswünsche und euch schon mal allen einen guten Rutsch ins neue Jahr...

Ja, eine Woche Phu Quoc. War atemberaubend: das Zimmer kostete 11 Dollar pro Person, Frühstück war dabei und der Strand und die Landschaft war wirklich traumhaft.









(Der Bilder-Upload ist hier so lahm. Schaut einfach wieder in Schilsens Bildergalerie vorbei.)

Motorbike. Ich lass es dann wieder bleiben. Auf ganz Phu Quoc gab es keine befestigten Straßen - außer vielleicht in Duong Dong, der größten Stadt... ähem... Siedlung auf der Insel, aber ansonsten nur Sandpisten. Und ausgerechnet auf diesen Pisten musste ich Idiot das erste Mal Motorbike fahren - und dann gleich mit manueller Schaltung. Die ersten drei Runden gingen auch gut, aber bei der vierten Drehung zog plötzlich die Vorderbremse nicht mehr und ich steuerte komplett auf den Straßengraben zu. Nun ja, als ich dann noch schnell ein Kurve einlegen wollte, um mich vom Graben abzuwenden, rutschte das Rad auf der Sandpiste weg und ich lies es dann nur noch los - aus Angst, es könnte mich begraben.
Ergebnis: Ich hatte zwei Kratzer und eine leichte Prellung, während sich beim Motorbike die Abdeckung der Kette verbogen hatte und wir deshalb - so mitten im Nichts - unser Motorbike nicht mehr starten konnten. Das war ein Spaß, kann ich euch sagen. Irgendwann kam dann jemand vorbei und deutete uns in halb-vietnamesich und halb-zeichensprachisch an, wir müssten die Abdeckung abschrauben. Toll, hatte er Wekzeug? Nein! Hatten wir? Nein!
Den nächsten angehalten... Werkzeug? Nein!
Und den übernächsten... Werkzeug? Wozu?
Und dann... Um das ganze abzukürzen, irgendwann kam jemand mit einem Schraubenschlüssel vorbei und schraubte uns das Teil ab. Wir fuhren in die nächste Siedlung oder zum nächsten Haus, das wie eine Werkstatt aussah und ließen uns für umgerechnet 50 Cent das Teil wieder gerade biegen und anschrauben.
Wer dachte, das war es jetzt, der täuschte sich gewaltig. Denn so verbogen, wie das Teil war, hielt es nicht ganz - und nach jedem leichteren Stoß verrutschte es wieder leicht und schliff an der Kette. Ein grausamer Sound und nur ein Weg, ihn zu beseitigen: Anhalten und das Teil wieder gerade biegen. Zwar nicht viel Arbeit, aber ziemlich nervig das alle hundert Meter zu machen...
Und irgendwann war das Teil dann so verbogen, dass man es nicht mehr richtig richten konnte. Wir hatten dann zwar schon noch Lust, die Insel weiter zu erkunden, aber nicht mehr mit diesem Motorbike. Also zurück ins Ressort - ich hatte mit meinem Sturz als nicht nur mir, sondern auch dem Schnils den Tag versaut... Und mir war zudem auch noch die Lust, weiterhin Motorbike zu fahren, vergangen...
Abends gingen wir in einen deutschen Biergarten, der von einem ausgewanderten Bayern geführt wird, und aßen Schnitzel mit Paulaner Weißbier - als Genugtuung.

Ja, ansonsten lagen wir am Strand - ich meist im Schatten. Aus Angst vor Sonnenbrand. Und dieses Mal haben wir es auch tatsächlich geschafft, nicht verbrennen zu lassen...
Es gab enorm viele Deutsche da. An jeder Ecke sprach man deutsch und wir mussten aufpassen, nicht zu laut zu lästern, man verstand uns ja. Und außerdem waren wir die jüngsten Urlauber auf der Insel. Das war auch ein wenig komisch. Gefallen hat es uns trotzdem. Nur ein Vorurteil wurde mal wieder bestätigt: schon um halb neun Uhr morgens waren alle Liegen am Strand mit Handtüchern bedeckt, aber noch keine Menschenseele weit und breit. Erinnerte ein wenig an Mallorca...

Achja, Heilig Abend war ja auch. Wir hatten Lust auf Barbecue. Nun ja, das war kein Barbecue, es gab vier verschiedene Stücke irgendwas (eines war Schwein, eines ein Fisch, ein großer Shrimp und ein Tntenfisch) mit Pommes Frites für umgerechnet 7,50 Euro. Ihr sagt, das ist nicht viel? Wir sind in Vietnam! Übertrieben ausgedrückt: Manche Leute hätten das hier wahrscheinlich sehr gerne im Monat zum Leben... Haben uns danach noch nen Sandwich reingehauen, damit man zumindest satt wird. Mensch, noch nie habe ich Kassler im Brotteig mit Kartoffelsalat mehr vermisst... Dafür saßen wir aber dieses Mal direkt am Strand - etwa zwanzig Meter von den brandenden Wellen. Aus den Boxen tönten mal The Killers, mal Wham und mal "Merry Christmas" - sher abwechslungsreich, aber zumindest auch lustig!
Danach ging es dann zum lustigen Teil über: Wir trafen ein schwedisches Pärchen, mit dem wir dann zusammen tranken. Zuerst nur Bier, dann stand plötzlich ne Flasche Vodka auf dem Tisch. Naja, sind ja nicht zum Spaß hier. Als letzte Gäste sind wir dann irgendwann um halb zwei oder halb drei aus der Strandbar raus und haben uns leicht betrunken in unsere Betten gelegt...

Unglaublich wie schnell diese sechs Tage vergingen und für das, dass wir nur insgesamt etwas mehr als 200 Euro ausgegeben haben, war es unbeschreiblich. Diese Erinnerungen an diesen Strand und diese Insel nimmt uns niemand mehr...

(Musik: The Shins - Caring Is Creepy)

Blubb!
Chris

Mittwoch, Dezember 20, 2006

Kurz vor Weihnachten... am Strand

Ich sollte mal wieder was schreiben... ja sollte, aber ich bin gerade zurzeit so schreibfaul. Obwohl doch wieder einige Sachen passiert sind.
Aber es fällt schwer einfach irgendwie anzufangen, wenn man gerade den Kopf noch in andere Dinge gesteckt hat. Wenn man gerade sich noch an einer interaktiven Geschichte oder an einem flash-Trailer für eine Schriftart versucht hat.
Ja, solche Sachen müssen wir als assignments abliefern - klingt komisch, ist aber so.

Unfall: Ich war nicht beteiligt, dafür Toffi und Nils. Mich haben sie des Nachts nur aus dem Schlaf gerissen, als sie versucht haben, das strömende Blut aus der Halsschlagader zu stillen oder einfach nur kleine Blutflecken aus den T-Shirts gewaschen haben. War nichts schlimmes, ein paar Schürfwunden, Verbrennungen (wie bei uns auf dem Kunstrasen), aber wohl nichts bleibendes - Glück im Unglück. Nun ja, trotzdem ist mir die Lust am Moto-Bike fahren lernen schon ein wneig mehr vergangen...

Weihnachtsparty: War eigentlich ganz lustig. Wir erwarteten das Schlimmste, war aber dank ein paar Bier (der Sonntag endet ja auf g) gar nicht so schlimm. Es gab eine riesige Bühne, ein paar Stände, viele Personen und am Schluss wir Deutschen tanzend da oben... War toll!
Das Beste war aber, dass auf einen Schlag alle Leute weg waren. Tanzten die noch in einer Sekunde vor der Bühne, waren sie schon in der nächsten abgehauen - nun ja, es war ja auch schon Elf. Kann man auch mal ins Bett gehen...
Und wir? Unterhielten uns noch mit ein paar Organisatoren, anderen Studenten und gingen dann auch mehr oder weniger nüchtern in unsere Heia.

Krokodile: kann man essen. Und sie schmecken tatsächlich herausragend. Leicht süsslich und ein bisschen wie Hühnchen - einfach lecker. Ich hatte es gegrillt bekommen und habt ihr eine Vorstellung von perfekt gegrilltem Fleisch? Nein? Ich habe jetzt eine... Müssen wir wieder hin - wirklich das Beste, was ich bisher in Vietnam gegessen habe. Traumhaft genial.
Und zwischendurch durften wir die Krokodile auch noch füttern. Also, mit einer Art Angel nicht mit der Hand - natürlich!

Besuch: Toffis Eltern sind da und haben uns gleich zum Essen eingeladen. Und auch deshalb sind sie besonders nett... Nein, im Ernst: Haben uns die ganze Zeit super unterhalten, hatten viel Spaß und vom Sheraton Tower am Ende noch eine unglaubliche Aussicht auf Ho Chi Minh City. Und da sieht man mal, wie weitläufig die Stadt wirklich ist: Bis zum Horizont und noch viel weiter... Leider werden wir sie wohl so schnell nicht mehr sehen, weil Toffi und seine Eltern nun nach Da Nang fliegen (vielleicht lässt es sich in Deutschland als Nachtreffen nochmal einrichten?! Würde mich freuen!), Schnils und ich über Weihnachten nach Phu Quoc. Da wird es dann hoffentlich bald wieder herrliche Bilder geben.

Fussball: Bin immer noch fleißig dabei und merke auch so langsam endlich ein Anwachsen meiner Kondition - also wirklich langsam, aber ich kann mittlerweile mehr laufen als zum Beginn - kann aber auch daran liegen, dass die Hitze wieder ein wenig nachgelassen hat und es mehr windet, mehr bewölkt ist und somit nicht ganz so unbarmherzig heiß ist.

(Musik: Jimmy Eat World - Firestarter)

Blubb!
Chris

P.S.: Da ich vor Weihnachten keinen neuen Blog-Eintrag, wünsche ich euch fröhliche Weihnachten und viele, viele Geschenke. Und natürlich eine schöne Zeit, in der ihr euch erholen könnt.

P.P.S.: Da ich schon darauf angesprochen wurde, dass ich wieder mehr Bilder zeigen soll: Rechts, unter Links, steht ganz oben "Bildergalerie Schnils" - zieht euch die mal so lange rein...

Sonntag, Dezember 10, 2006

Wir haben es getan!

Wir sind wieder rasiert - die Wette wurde um ein paar Sunden verkürzt, damit man die Rasur schöner zelebrieren kann und wir unsere Sonntagabend Pizza wieder mit gewohntem Aussehen genießen können. Sind gerade auf dem Sprung, deshalb nur kurz das Bild, nach dem verlangt wurde. Derjenige, der wie Reinhold Messner aussieht, bin ich... Der mit der Brille der Schnils - und ja, der hat so einen unregelmäßigen Bartwuchs und hat wirklich nur einen blonden Stromberch-Ansatz bekommen. Der Dritte, der übrig bleibt, ist Toffi. Aber der sieht ja aus wie immer...
Nun ja, wir sind wieder rasiert, ich fühle mich richtig frisch und wieder gewohnt schön und brauche mich nicht mehr zu schämen auszugehen...


Achja und mein erstes Spiel für die RMIT stand auch auf dem Plam. Ich habe keine Ahnung, was der Coach alles so gesagt hat, aber die wichtigsten Sachen, also welche Position ich spiele, wurden mir übersetzt. Natürlich haben wir gewonnen (3-1) und ich habe das dritte Tor als linker Flügelflitzer (wie in alten Tagen) vorbereitet. Dafür habe ich aber auch eine Riesenchance vergeben. War ganz alleine vor dem Tor und habe eine wunderschöen Flanke über das Tor geköpft - War ja schon immer ein Kopfballungeheuer, weil mein Kopfballspiel einfach ungeheuerlich schlecht ist. Was solls, Trainer hat mich gelobt und ich sah Höhen und Tiefen. Und Spaß gemacht hat es auch, obwohl es das ganze Spiel wie aus Kübeln geregnet hat.

Ansonsten alles beim Alten...

(Musik: Radiohead - Airbag)

Blubb!
Chris

Mittwoch, Dezember 06, 2006

Wir leben noch - Die Ruhe nach dem Sturm?

Ja, hier ist der wieder - die zwar nicht mehr ganz brandaktuelle, dafür immer noch exklusive Meldung aus Saigon. Ist komisch, aber anfangs machte mir das Bloggen noch sehr viel Spaß, aber mittlerweile wird es immer mehr zum Pflichtprogramm - zur Verarbeitung der ganzen Erlebnisse und natürlich auch, um euch auf dem Laufenden zu halten - nun ja, wenn es halt etwas zu berichten gibt, das über den berühmten Reissack hinausgeht

Achja, und nach dem Sturm leben wir auch noch. Es hat hier in Saigon nur geregnet und ein laues Lüftchen geweht, kann mir nicht vorstellen, dass in Saigon tatsächlich Häuser zerstört worden sein sollen...

Auf was für Ideen man immer kommen kann, wenn man so in geselliger Runde zu dritt in einer Surferbar in Mui Ne am Strand sitzt und genüsslich einen Long Island IceTea trinkt?! So kam bei uns die Idee auf, wir könnten doch wetten - wir dürfen uns eine Woche lang nicht rasieren. Wer es doch macht, muss ein 5-Liter Fässchen Krombacher zahlen (immerhin 400.000 Dong, also 20 Euro). Sollten tatsächlich alle drei durchhalten, teilen wir den Preis zu dritt auf und machen ne lustige Rasierparty mit Schaum und allem. Natürlich werde ich mich nur selbst rasieren - an meine Haut lasse ich nur Wasser und CD...
Wer Toffi (neue Spitznamen "Coffee" und "Tiffy") kennt, weiß natürlich auch, wer erstens auf die Idee kam und wer zweitens die Wette niemals verlieren wird. Es ist also eher ein Zweikampf zwischen Schnils und mir... Und ich sehe mittlerweile schon ziemlich scheiße (ja, wirklich) aus. Und ich hätte nie gedacht, dass mein strahlendes Antlitz mal wirklich so schrecklich aussehen könnte...
Ansonsten waren wir am Wochenende zwei Tage in Mui Ne und haben nicht viel gemacht. Am Strand gelegen, das Jungvolk unter uns hat versucht zu surfen - was mehr oder weniger gelang.
Und Abends waren wir wieder bei der kartenspielenden Gang und haben uns von denen überreden lassen, mit ihnen in einen Club zu fahren, der wirklich fetzen sollte. Der war aber dann 15 km weit weg war und jede Fahrt kostete 100.000 Dong (5 Euro)... Naja, hat ungefähr so gefetzt wie ein Kaffekränzchen auf Morphium - denn obwohl Samstag abend war, glaube ich kaum, dass mehr als zwanzig Gäste drin waren. Und welche Musik lief, könnt ihr euch mittlerweile auch schon denken. Naja, kleiner Denkanstoß: die eine CD!
Also, die Wette und der Club, der übrigens MTV Club hieß, hätte man sich auch sparen können - aber ansonsten war es mal wieder sehr entspannend und vor allem überraschend, dass sich sowohl die Leute im Resort (wir waren wieder im selben), als auch die Angestellten der beiden Restaurants (Lieu im Lam Tong und die Kartenspielergang im Chez Dieu) noch an uns erinnerten - sogar mit Namen...

Ja, mittlerweile sind es eineinhalb Wochen Funkstille zwischen Thao und mir - Ja, lacht ihr Zyniker und Satiriker - ich finde es nicht gerade toll und schon gar nicht lustig...

Noch ein schöner Dreizeiler: Wer sich fragt, wie es um unseren Bierkonsum steht, dem soll gesagt sein: Nicht so schlimm, wie es sich anhört. Wir trinken Bier nur noch an Tagen, die auf g enden.

Und übrigens haben wir wieder mit KMA gewonnen - wir sind auf dem Vormarsch... Wie die Arbeiter und Bauern auf den sozialistischen Plakaten, die hier überall rumhängen... "Auf zu neuen Taten" - ob das wirklich so darauf steht, weiß ich natürlich nicht (so gut kann ich vietnamesich noch nicht und werde ich wahrscheinlich auch nie können, außer ich darf doch noch Thao heiraten und für immer hier bleiben, aber vielleicht selbst dann könnte es ja sein, dass ich nicht so gut vietnamesisch kann - ist ja auch egal, habe mich nämlich jetzt hier in der blöden Klammer verlaufen), aber könnte jedenfalls ganz stark sein (also, dass "Auf zu neuen Taten" auf den Postern steht)...
Am Sonntag werde ich danna auch mein erstes Spiel für den Football-Club haben (wo wir doch gerade irgendwann mal beim Fussball waren sind gewesen tun).

Ja, Niko, ich bin Inventor Nummer 1 und übrigens ganz toll (mindestens Held der Arbeit) - auch mit Bart...
(Musik: Panic! At The Disco - There's A Good Reason These Tables Are Numbered Honey. You Just Haven't Thought Of It Yet)

Blubb!
Chris