Dienstag, Juli 20, 2010

Regenzeit! Regenzeit?

Danke, Oli, fuer Deine Kommentare und Deinen Rat mit dem Design. Ich schaue es mir mal an. Und ja, ich habe nichts ueber das Buero geschrieben, weil: Ich gehe da halt morgens hin, mache ein paar Marketing-Activities und gehe halt wieder heim. Ich glaube nicht, dass da etwas Berichtenswertes dabei ist. Achja, vielleicht doch etwas: Fan werden - und zwar jetzt!
Und das mit dem Public Viewing - Ohjaa, es lohnt sich. Die Vietnamesen sind extrem Fussball begeistert, aber immer fuer den Favoriten, da kennen sie dann auch die Spieler aus der Premiere League. Und ansonsten gibts ja auch viele Expats hier.

Es ist wie verhext. Komme ich abends aus dem Buero, faengt es mit dem Regen an. Immer die letzten Tage. Als wuerde da oben einer ein Zeichen setzen und sagen: Los gehts! Kaum bin ich mit meinem (ja MEINEM - achso, das wusstet ihr wahrscheinlich noch nicht: es ist wirklich meines. Also von meinem Geld gekauft und so und das ist schon fast ein Jahr her) Motorbike aber durch die engen und vor allem beim Regenstart noch chaotischeren Strassen zu Hause angekommen (und manchmal auch trotz Regenjacke durchnaesst), hoert der Regen auf. So, als wuerde da oben ein Zeichen setzen und sagen: Stopp jetzt!
Ja, es ist Regenzeit - mittlerweile meine Dritte. Und obwohl eigentlich die Regenzeit offiziell schon knapp drei Monate laeuft, ist sie dieses Jahr eigentlich einfach zu bewaeltigen. Und das auch nur, weil das "offiziell" einfach nur aus der Tradition heraus verwendet wird und manchmal durch "eigentlich" zu ersetzen ist. Denn eigentlich regnet es erst so richtig anderthalb Monate - und das auch nur in Massen. Die richtigen Wolkenbrueche beginnen jetzt erst. Hoffentlich zieht es sich jetzt nicht bis in den Dezember mit diesem Regen. Das Schlimme ist naemlich nicht das einmal Regnen am Tag, sondern vielmehr dass man ueberhaupt nicht weiss, wann man sein Motorbike waschen lassen kann. Denn, das durfte ich auch schon herausfinden, der groesste Fehler in Vietnam ist es, das Motorbike kurz vor einem Wolkenbruch zu waschen.

Gerade versucht Gute Nacht auf Vietnamesich zu sagen. Also: Chuc Ngu Ngon - Nach zehn Versuchen sagt die Freundin einfach: Ja, genau - ist richtig. Aber nur mit einem gequaelten Laecheln. So wuerde ich wahrscheinlich auch reagieren, wenn jemand seit zwei Jahren versucht, Deutsch zu sprechen - aber immer noch nicht Gute Nacht sagen kann. Hmpf!
Aber um allem vorzubeugen: Es liegt wirklich an mir. Ich haette ja noch ein bisschen mehr selbst lernen koennen. Nun ja, zum Handeln, einkaufen, essen gehen und Bier (mot chai bia lanh, khong da, duoc khong? khong da! - d.h. eine kalte Flasche Bier, kein Eis, ok? Kein Eis!) bestellen reicht es. Was braucht es mehr?

Ach ja: Hat jemand von euch schon Justified gesehen - also die amerikanische Serie? Auf AXN Asia kommt da seit Wochen immer die Vorschau, aber ich habe irgendwie noch keine Folge gesehen. Hoffe, ich schaffe es doch mal an einem Donnerstag abend bis dann wach zu bleiben.
Ausserdem zeigt HBO mit Leverage noch eine geile Serie - erinnert mich sogar noch an die alten Mission Impossible - bzw. nicht die ganz alten, sondern die zwischendurch. So ein bisschen Intelligenz, ein bisschen Technik: Macht Spass.

Und damit gebe ich zurueck in die Funkhaeuser: Chuc ngu ngon (Gott sei Dank muesst ihr es nicht hoeren)!

(Musik: Vertical Horizon - Wash Away)

Blubb!
Christoph

Samstag, Juli 17, 2010

Ach, den gibts ja auch noch

Was schreibt man denn, wenn man sich eineinhalb Jahre nicht mehr ueber den Blog gemeldet hat? Natuerlich ist in der Zeit einiges geschehen, natuerlich sind viele Regentropfen gefallen, aber dies muss ja alles in einem Blogpost zusammengefasst werden koennen.
Nun ja, ich versuch ja gar nicht jetzt alles niederzuschreiben, vielmehr soll dieser Post einem Reset gleichen. Einfach wieder mal anfangen. Ob ich es zu einem regelmaessigen Posten und Schreiben schaffe, kann ich nicht versprechen, vielleicht ist dieser Post auch nur wieder ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber man tut ja, was man kann...

Die Weltmeisterschaft in Vietnam? Ein allumfassendes Surren der Vuvuzelas aus den Fernsehern in den Strassen - Ja, auch hier gibt es Public Viewing. Vor allem, weil die vielen Coffeshops ihre Fernseher auf die Strassen stellen und die Gaeste draussen sitzen koennen. Das ist natuerlich toll fuer die Gaeste, aber wenn man nach Hause in den Strassen wandert oder Motorbike daran vorbeifaehrt, dauert das Surren halt auch mal laenger als ein Fussballspiel. Aber fuer mich war das in den interessanten Spielen eh nicht zu schlimm. Zu Hause vor dem TV habe ich einfach den Sound leise gedreht. Der Kommentator konnte mir eh nichts sagen, weil die Spiele nur von vietnamesischen Sendern uebertragen wurden und mir auch nach zwei Jahren die vietnamesisch Kenntnisse fehlen, das wirklich verstehen zu koennen.
Warum ich die Spiele zu Hause angeschaut habe? Nun ja, ich habe ein Deutsches Spiel beim Public Viewing gesehen. Das war das Spiel gegen Serbien. Und da Fussballer nun mal aberglaeubisch sind, habe ich die weiteren Sturmlaeufe gegen England, Argentinien und Uruguay, sowie den Sturmlauf Spaniens zu Hause vor dem TV angeschaut. Gegen Spanien hat aller Aberglaube nichts genutzt. Aber manchmal sind andere Teams einfach besser.
Die Begeisterung fuer Fussball bleibt in diesem Land aber ungebrochen. Ware ich Topmanager eines Fussballvereins, wuerde ich in Vietnam eine Jugendakademie aufbauen und schauen, dass die Trainer hier ein paar Spieler ausbilden koennen. Bei der Begeisterung fuer Fussball, diesem Lernwillen und der Vermischung mit europaeischen Tugenden, koennten sicherlich ein paar Talente, die auch solide Fussballprofis werden koennten, herauskommen (und es waere guenstiger als eine Akademie in Dubai). Man sollte nicht verachten, dass das Durchschnittsalter aller Vietnamesen weiterhin unter 30 Jahre ist und somit die Ressourcen weiterhin vorhanden sind. Die einzigen nachteile sind, dass man das Land nur fuer 50 Jahre leasen und nicht fuer immer besitzen kann (aber wer weiss was in 50 Jahren ist) und dass man wahrscheinlich auch einen lokalen Partner braucht, der 51% der Anteile der Akademie besitzt. Aaber da kann man sicherlich Vertraege mit den lokalen Vereinen schliessen, die ja davon noch mehr profitieren koennten.

Ansonsten ist es weiterhin erstaunlich, wie sich ein Mensch auch an ein Leben in einem komplett anderem Land gewoehnen kann. Wahrscheinlich schon so stark, dass ich mittlerweile schon wieder Angst haette, ob ich mich in Deutschland wieder zurecht finden koennte und wahrscheinlich nicht mehr wusste, wie es dort laufen wird. Rechts abbiegen ohne nach links zu schauen? Kann man in Deutschland schon machen - wenn man sterben moechte.

Ansonsten muss ich mal schauen, wie ich diesen Blog hier redesigne. Zeit sollte ich wieder ein bisschen mehr haben. Da kann man doch mal einen Sonntag und ein paar Stunden investieren, das umzusetzen. Habt ihr irgendwelche Vorschlaege, was ich da umsetzen koennte? Vielleicht ein bisschen suedostasiatischer?

Endlich habe ich auch Inglorious Basterds gesehen. Hat mir eigentlich gut gefallen. Die Szene in der Bar im Keller ist legendaer. Da hat dieser Quentin Tarantino wieder sein ganzes Koennen ausgepackt. Und vor allem die Besetzung von Christoph Waltz ist perfekt. Nur die Wandlung seines Charakters zum Ende verstehe ich nicht so ganz. Aber ansonsten toller Film, schoen besetzt und macht Spass...

Ich glaube, das war es jetzt erst einmal wieder. Ich schaue mal, wann ich mal wieder melden kann. Freue mich, wenn auch ihr wieder hier zurueck seid...

(Musik: Brockdorff Klang Labor - Maedchenmusik)

Blubb!
Chris