Freitag, August 10, 2007

Der Filmkanon (#20 bis #11)

#20 - Dead Man
USA/Deutschland/Japan 1995 - Jim Jarmusch
Meisterhaft inszenierter Film, der sich ganz auf das Schauspiel Depps und auf die wunderbaren Bilder im Zusammenspiel mit der Gitarre von Neil Young verlassen kann. Einzelne Szenen sind so genial inszeniert, dass man sie nie vergessen wird: Zum Beispiel, die Szene, in der Robert Mitchum die Jagdzeit ausruft.

#19 - Reservoir Dogs
USA 1992 - Quentin Tarantino
Der erste Tarantino war gleich ein Zeichen für das, was er kann: Schon damals brachte er kultige Dialoge mit einer non-linearen Erzählweise. In diesem Film verbindet er seine modernen Inszenierungsstil mit obigen Elementen mit einer Weiterentwicklung des klassischen Dramas in fünf Akten.

#18 - Blade Runner
USA 1982 - Ridley Scott
Vielleicht der erste Science-Fiction-Film für Erwachsene, der aber dennoch eine klar verständliche Aussage mit sich bringt - und das ganze ohne die Bedrohung aus dem All.
Ridley Scott wiederholte hier sein Gespür für sein neuartiges Setdesign. Ohne dieses wären Filme, wie die Matrix nie in diesem Look möglich gewesen.

#17 - The Usual Suspects
(Die Üblichen Verdächtigen)
USA 1995 - Brian Singers
Die Geschichte des Films nimmt ganz langsam wie ein Zug Fahrt auf und erlaubt es dem Zuschauer auch einfach, mitzufahren. Doch je schneller der Zug fährt, desto schwieriger wird es abzuspringen und am Ende rast er unausweichlich auf eine große Mauer zu und öffnet dem Zuschauer die Augen.


#16 - Ran
Japan 1985 - Akira Kurosawa
Auch hier fällt es schwer, einer Geschichte zu folgen, die sich einer ganz anderen als der westlichen Tradition bedient. Doch lässt man sich auf diese Geschichte ein, darf man traumhafte Einstellungen und Bildkompositionen erleben, in denen die ganze Weisheit eines 75-jährigen Regisseurs liegt.

#15 - Chinatown
USA 1974 - Roman Polanski
Ein Neo Film-Noir, der noch mehr den Gesetzen des Noirs folgt, als die Klassiker des Genres selbst. In diesem Film stimmt alles: Drehbuch, Schauspieler, Kamera, Musik, Schnitt.
Nur das Ende lässt einen dann noch in gewisser Weise ratlos zurück - was aber vielmehr an der Thematik als an der Erzählweise liegt.

#14 - Once Upon A Time In America
(Es War Einmal In Amerika)
Italien/USA 1984 - Sergio Leone
Ein Gangsterepos ohne Robert DeNiro geht nicht. Deshalb spielt er auch hier wieder alle in Grund und Boden. Dieses Mal als Teil eines jüdischen Gangsterquartetts, das über drei Generationen New York unsicher macht. Die Musik von Ennio Morricone trägt zu dieser Leistung sein Übriges dazu und verdichtet gekonnt die Atmosphäre, sodass die 229 Minuten Film wie im Fluge vergehen.

#13 - Taxi Driver
USA 1976 - Martin Scorses
Wieder Robert DeNiro als Antiheld in einer Gesellschaft, in die er als Vietnam-Rückkehrer überhaupt nicht passt. Manche Szenen sind so toll gespielt, dass das Herz vor Freude springt - man denke nur an die legendäre Spiegel-Szene.

#12 - 2001 - A Space Odyssey
(2001 - Odyssee Im Weltraum)
Großbritannien/USA 1968 - Stanley Kubrick
Kubrick zum Sechsten. Einer der Kubrick-Filme, in der sich Musik und Bild in eine wunderbare Symbiose begeben und so perfekt harmonieren, dass es eine Freude ist. Rein thematisch jedoch ein sehr unzugänglicher Film, dessen Aussage nicht sehr leicht zu erkennen ist.

#11 - Touch Of Evil
(Im Zeichen Des Bösen)
USA 1958 - Orson Welles
Visionär Orson Welles hatte mit diesem Film trotz seiner vorherigen Meisterwerke stark mit der Produktionsfirma zu kämpfen. Es wurde mehrfach umgeschnitten und für das Publikum verharmlost, da das Studio wohl Welles Version für zu düster hielt, um sie zu veröffentlichen. Welles schrieb ein langes Pamphlet, in dem er das Studio bat, seine Version zu veröffentlichen - Erfolglos!

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