Freitag, August 10, 2007

Der Filmkanon (#90 bis #81)

#90 - Amadeus
USA 1984 - Milos Forman
Die Lebensgeschichte des Wolfgang Amadeus Mozart: Packend, emotional und sensibel. Tolle Schauspielleistungen aller Beteiligten. Und die Szene, in der der todkranke Mozart dem fassungslosen Salieri die Noten diktiert, ist eine der Beeindruckendsten in der Filmgeschichte.

#89 - Sleepy Hollow
USA/Deutschland 1999 - Tim Burton
Visuell packende und atmosphärisch dichte Mär über einen Mörder, der in dem amerikanischen Städtchen Sleepy Hollow des 18. Jahrhunderts den Dorfbewohnern die Köpfe abschlägt. Johnnie Depp spielt einen Polizei-Inspektor, der dem Mörder mit modernen Methoden entgegnen will. Tim Burton beweist sein Gefühl für Atmosphäre.

#88 - JFK
(JFK - Tatort Dallas)
USA 1991 - Oliver Stone
Nach Platoon festigt Stone seinen Ruf als Spezialist für amerikanische Traumata. Mit Staraufgebot (unter anderem Costner, Lemmon, Matthau, Lee Jones, Pesci, Bacon) untersucht er den umstrittenen Mord an John F. Kennedy und wettert dahinter eine große Verschwörung.

#87 - MASH
USA 1970 - Robert Altman
Obwohl der Film im Koreakrieg spielen soll, scheint es eindeutig eine Satire auf den damals aktuellen Vietnamkrieg zu sein. Krieg kann man nicht lustig darstellen? Donald Sutherland, Elliot Gould und Tom Skerrit beweisen das Gegenteil. Unübersehbar sind auch die kritischen und emotionalen Untertöne im Film, die dann nur durch die skurrilen Szenen ertragbar werden.


#86 - Full Metal Jacket
USA 1987 - Stanley Kubrick
Kubrick zum ersten. In diesem Film schildert er, wie die Marines vor dem Einsatz in Vietnam zu Tötungsmaschinen gedrillt werden, indem sie ungewöhnlich hart und auch menschenunwürdig auf den Krieg eingestellt werden. An der Front werden ihre schlimmsten Erwartungen übertroffen.
Kubrick zeigt, dass manchmal ein leeres, mit Leichen übersähtes Schlachtfeld viel ershcreckender wirken kann, als ein volles Gefecht.

#85 - Natural Born Killers
USA 1994 - Oliver Stone
Woody Harrelson und Juliette Lewis in einer Mediensatire der besonderen Art: Überspitzt, brutal, aber in gewisser Weise wahr kritisiert Stone unseren Willen, jede Tragödie und jeden Skandal mit einer schier unfassbaren Gier aufzusaugen. Anstatt den Killern Abscheu entgegen zu bringen, werden sie verehrt und zu Medienikonen.
Robert Downey Jr. zeigt in diesem Film, dass er heute eigentlich der bestverdienenden Schauspieler sein sollte.

#84 - The Untouchables
(Die Unbestechlichen)
USA 1987 - Brian De Palma
Sie heißen unter anderem Costner und Connery und haben nur ein Ziel: Mit Al Pacino die organisierte Kriminalität von Chicago auszuschalten. Die Szene an der kanadischen Grenze, die den Kampf zwischen Polizei und organisiertem Verbrechen am besten schildert. Mit dem Schluss zitiert Da Palma die Treppensequenz aus "Panzerkreuzer Potemkin" meisterhaft und setzt sich selbst ein filmisches Denkmal.


#83 -
Dip Huet Seung Hung
(The Killer)
USA 1989 - John Woo
John Woo revolutioniert sein eigenes Genre: Das Genre Heroic Blodshed - heroisches Blutvergießen. Filme, in denen es mehr als um Gerechtigkeit oder das Recht geht - vielmehr geht es um Ehre, wahre Freundschaft und ein bisschen auch um die Liebe. Eines der tragischsten Enden, das ich je sah.

#82 - Pulp Fiction
USA 1994 - Quentin Tarantino
Nicht-chronologisches Erzählen der Handlung und kultige Dialoge. Das ist es, was Tarantino auszeichnet. Hier zeigt er mehrere Handlungsstränge, die er am Ende ganz einfach zusammenführt. Man merkt dem Film an, dass Tarantino Spaß beim Schreiben des Drehbuchs und die Schauspieler beim Drehen des Drehbuchs hatten.

#81 - Heat
USA 1995 - Michael Mann
TV-Produzent Michael Mann (Miami Vice) macht ein Remake seines eigenen TV-Thrillers LA Takedown. Nur mit viel Mehr Stil und viel mehr Atmosphäre. Einzelne Szenen sind so meisterhaft inszeniert, dass eine Gänsehaut unausweichlich ist. Außerdem der einzige Film, in der Al Pacino und Robert De Niro in der gleichen Szene auftauchen - und wo sie merken, dass sie so verschieden nicht sind.

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