Montag, November 06, 2006

vietnamesischer gehts nicht mehr...

Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass man "vietnamesischer" leben könnte. Ich meine auf Steinboden schlafen mit einem einfachen - im schwäbischen sagt man - "Deppich" darunter. Und genauso wie es sich anhört, hat sich die Nacht auch angefühlt. Das Haus hatte sonst weder Teppich noch Fließen und erst recht keine Türen zwischen den Zimmern. Dafür aber fließend Wasser aus dem Gartenschlauch, damit man schließlich auch duschen kann. Und die Toilette war ein Loch im Boden - gespült hat man, in dem man Wasser nachgeschüttet hat... Auf jeden Fall eine Erfahrung, die man im Nachhinein hier nicht missen sollte. Schließlich wohnen die Leute nicht nur eine Nacht in solchen Verhältnissen (die wir verwöhnten Westler uns kaum vorstellen können), sondern teilweise ihr Leben lang. Das Beste war aber: Das Haus war wirklich lupenrein geputzt, schließlich muss hier ja jeder vor dem Betreten eines Wohnraumes seine Schuhe ausziehen. Nachts wird aber das Moto-Bike mitten durch die Wohnung gefahren, damit es nicht geklaut wird. Die Schuhe bleiben aber ja draußen stehen...
Thanh hat uns drei Deutschen und den Duy wie berichtet in seine Heimatstadt Vung Tau mitgenommen. Da Toffi zurzeit ein Moto-Bike geliehen hat, waren wir also zu fünft mit drei Moto-Bikes unterwegs - und wir brauchten drei Stunden für eine Fahrt von Saigon nach Vung Tau. Könnt ihr euch vorstellen, wie einem da der Hintern schmerzen kann. Nein, noch viel mehr...
Und wir sahen lustig aus - mit Helm und Maske vor dem Gesicht. Schnils war der Höhepunkt: Bauhelm, Maske und Sonnenbrille. Es hat nur die Pistole gefehlt und er wäre auch als "Banküberfaller" (oder heißt es -fäller?) durchgegangen. Obwohl Toffis pinker Helm in Verbindung mit einem grünen Regencape auch nicht zu verachten war...
Dann kamen wir dann also dort an und gingen erst einmal essen - Es gab Seafood: Shrimps, Prawns, Hotpot, Aal und sehr gut gegrilltes, richtig saftiges Schweinefleisch. Dazu Reis und Pommes Frites (Gott sei Dank gesalzen und mit Tuong Ot (Chilli-Sauce)). Hat wirklich sehr gut geschmeckt. Ist ja schließlich am Meer alles frisch.
Dann sind wir noch in einen Club, der in ganz vietnamesischer Manier Hollywood hieß. Und als Westler kommt man da auch in Sandalen und kurzer Hose und auch zugegebenermaßen mit dem hässlichsten T-Shit, das man im Schrank hat, rein. Und mittlerweile glauben wir ja, dass es in ganz Vietnam eine CD gibt, die alle Clubs im Land kaufen und dann den ganzen Abend abspielen. Es kommen nämlich - egal, ob in Da Lat, Saigon, Nha Trang oder in Vung Tau - überall dieselben drei Lieder. Nun ja, manchmal, in den schlechteren Clubs, ist noch Bob Sinclair´s Love Generation als viertes dabei...
Am nächsten Tag war dann nur noch Strand angesagt (wo wir von ein paar Vietnamesen im Fussball besiegt wurden) - und zum Frühstück erst einmal ne Nudelsuppe (das Nationalgericht Pho) mit Rindfleisch. Mittags gab es dann dasselbe wie am Abend zuvor, nur dieses Mal handgekocht von Thanhs Tante - war auch super.

Dann startete die Heimreise, während der wir dann eine Stunde Pause bei Thanhs Eltern einlegen musste, weil es ziemlich heftig zu regnen begann. In Saigon gab es dann erst einmal Pizza bzw. Lasagne - und es ist einfach lustig, dann zu zu schauen, wie exotisch dieses Essen auf die Vietnamesen wirkt, während es bei uns das normalste von Welt ist.

(Musik: We Are Scientists - Nobody Move, Nobody Get Hurt)

Blubb!
Chris