Dienstag, Oktober 17, 2006

Von toten Ratten und toten Schweinen... und Schwertfischen!

Die Tage vergehen auch, wenn man nichts tut und sich einfach nur eine Woche lang am Strand bräu... nun ja.... röten lässt. Und irgendwie passiert hier dennoch trotzdem so viel, dass man nicht weiß, wo man mit dem Erzählen beginnen soll und vor allem, wann man endlich wieder aufhören kann. Sei es eine angeschwämmte, aufgeblähte Ratte am Strand, die sich schon bald zu einem toten Schwein verwandelt hat, oder auch die kleine Fischvergiftung vom kuscheligen Restaurant nebenan...
Aber ich sollte von vorne beginnen, um euch nicht zu verwirren.
Nha Trang ist zwar auch ein Badeort, aber im Vergleich zu Mui Ne eine pulsierende Großstadt. Dabei aber doch wieder so pulsierend, wie ein Faultier auf Dope. Man liest zwar im Reiseführer, dass es da richtig abgehen soll - aber gut, wenn die Gogo-Tänzerinnen schon um elf aufhören, weil die Clubs (bis auf einen - den Sailing Club, der aber hoffnungslos überteuert ist) um zwölf schließen müssen, dann geht das schon wirklich steil ab... Extrem!
Ankunft. Nun ja, ob die Sonne wirklich gescheint hat, lässt sich nicht sagen. Die Straßen sind zumindest trocken und wir nehmen einfach das nächstbeste Hotel, bei dem sich dann herausstellt, dass es bisher das beste Hotel in Vietnam ist, denn es bietet einfach den besten Service. Betten werden täglich gemacht, es gibt Room-Service, die Tickets für Busse und Touren werden alle über die Rezeption bestellt (die sich auch um den Rest kümmert) und es kostet mit Balkon und im größeren Zimmer gerade mal zehn Dollar die Nacht - Nicht schlecht, oder?
Und so ziehen wir - anfangs noch zu zweit - in die pulsierende Großstadt los und finden ein nettes Restaurant, essen dort und beginnen zu trinken, denn der Cocktail kostet - haltet euch fest - 60 Cent. Und dann sind es auch noch die besten Cocktails, die wir je in Vietnam getrunken haben. Und so zahlen wir immerhin ganze Zehn Euro, bevor wir das Lokal verlassen: Für zwei Hauptgerichte, zwei Nachspeisen, zwei Bia Saigon und acht Cocktails. Und suchen und finden den nächstbesten Club - das 007. Ja, hier sind sie dann die Gogo-Tänzerinnen und leicht bekleideten Damen. Zum Schauen (und womöglich dann auch zum Zahlen, wenn Schauen nicht mehr genug sein sollte *hust*) gibt es genug und die Musik ist extrem laut, das Bier wie immer billig und ja, ansonsten nur Vietnamesen dort - und zwei Österreicher und zwei Deutsche... Im Nha Trang No. I sind die Vietnamesen dann nicht ganz so reserviert. Wir werden sofort von welchen angesprochen, die bekommen auch unsere Handynummer und sind ganz lustig - auch, wenn sie kaum Englisch sprechen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sie sich dann auch nicht mehr melden. Wäre aber lustig gewesen, sich nochmal zu verabreden...
Am nächsten Morgen kommen dann Ana und Toffi aus dem Norden (Hoi An) an und rufen auf mein Handy von ihrem Hotelzimmer aus an. Unwissend, dass wir nur einen Stock höher wohnen - wir erfahren es erst am Abend, als uns auffällt, dass "beide Hotels" denselben Aufzug haben. Ansonsten war Strand angesagt und ich holte mir gleich mal bei meinem ersten Ansprung ins Nass (natürlich wieder in imponierender und graziler Baywatch-Manier) gleich mal ein leichtes Halskratzen, das sich die Tage sogar noch als ausgewachsene Halsschmerzen etablieren sollten. Aber was solls...
So vergingen die Tage also alle gleichsam, und nur einmal etwas aufregender auf einem Boat-Trip, wo wir um neun Uhr schon zum Bier trinken animiert wurden (und man neben Iren ja auch einen Ruf zu verlieren hat). Und man hat eigentlich sonst gar nichts angeschaut - im Wasser schwimmen und Bier trinken reicht ja auch. Höhepunkt war die Floating Bar: Da gab es zwar nur ekelhaftes, süßes Gesöff (das uns hoffentlich nicht blind macht), aber es war schon ein cooles Gefühl im azurblauen Meer in einem Rettungsring zu hängen und auch diese ekelhafte Gesöff zu trinken. Unser Guide stellte sich als Funky Monkey vor - und das war er auch. Ein abgedrehter Führer, der nur Blödsinn im Kopf hatte und dem kein Witz zu dumm war und ansonsten eher bei seinen Sprüngen vom Boot ins Wasser angeben musste... Und bei diesem Trip haben wir uns allesamt verbrannt. Weil eben auch die Sonne unbarmherzig gescheint hat, als gäbe es kein Morgen mehr. Der ganze Tag war der Himmel blau- also so richtig blau. Dass ich mir bei der Floating Bar, als ich wieder mal in meinem bekannt grazilen Stil los schwimmen wollte, den Fuss an einem Riff aufgeschürft hab, sei mal wieder nur am Rande erwähnt.
Und irgendwann war Schnils dann Schwertfisch essen - halb-rohen Schwertfisch, wie er nach der Hälfte bemerkte. Und am nächsten Tag erwischte es ihn wieder. Er lag den ganzen Tag mit Bauchkrämpfen und einer leichten Fischvergiftung flach und entschloss sich sogar aufgrund seiner Schmerzen nicht mit dem Bus heim zu fahren, sondern das Flugzeug zu nehmen. Mir war das zu teuer, ich nahm den Nachtbus und konnte sogar einige Stunden schlafen. So kam es, dass Toffi und Ana mit dem Zug fuhren, ich den Bus nahm und Schnils das Flugzeug - und das, um vom selben Ort in die selbe Stadt zu reisen... Kurios, nicht wahr...
Achja, von der eingangs erwähnten Ratte und dem Schwein habe ich leider (oder zum Glück) nur gehört, aber Toffi und Ana haben beim Baden am ersten Tag eine riesige, angeschwemmte Ratte am Strand gefunden. Ja, und am letzten Tag war es am Strand ein angeschwemmtes, totes Schwein. Was es nicht alles gibt...

Und Schnils und ich haben unser Visum. Endlich! Wird auch Zeit, am Freitag beginnt der Ernst des Lebens

(Musik: Panic! At The Disco - I Constantly Thank God For Esteban)

Blubb!
Chris

P.S.: Bilder folgen - Ich habe kaum welche gemacht und Schnils muss noch sortieren. Schaut beizeiten einfach wieder hier vorbei...