Donnerstag, Juni 14, 2007

Eine neue Hand Gottes?

Ich denke Maradona ist jedem ein Begriff: argentinisches Fussball-Juwel, das seine genialen Momente hatte, aber im Herbst seiner Karriere damit begann, seine dunklen Kapitel aufzudecken - vor allem im Drogen-Missbrauch.
Was aber Maradona im positiven schaffte, war die Kreation des Mythos der klassischen Nummer 10. Was Pele in den 50ern, 60ern und 70ern langsam aufbaute, perfektionierte Maradona. Er war vielleicht nicht so torgefaehrlich, aber durch seine enorme Dynamik, war er in den 80ern der Spieler der Stunde - und das trotz anderer hochkaraetiger Spieler auf seiner Position, wie Platini oder Zico.

Nachdem Maradona die Schuhe an den Nagel hing (was fuer eine ausgelutschte Phrase), wurde eigentlich jeder argentinische Spielmacher nur noch mit dem Idol oder der Legende verglichen - und alle scheiterten an der gossen Buerde der Nummer 10: Veron, Aimar und zuletzt Riquelme...
Nun steht bei Barcelona ein kleiner Argentinier unter Vertrag, der bisher noch die Nummer 19 traegt. Und wie so oft wie bei einem argentinischen Talent, gibt er nicht nur Maradona als Idol an, nein, er wird seitdem er das erste Mal in der Oeffentlichkeit auftrat, nur noch mit dem grossen Maradona verglichen. Der Junge heisst Lionel Andres Messi, ist 19 Jahre alt (noch) und sieht so aus.
Man kann von diesen alljaehrlichen Hypes um den endlich gefundenen Nachfolger Maradonas halten, was man will, doch eines sollte jeden bedenklich stimmen. Genau, wie Maradona, seine zwei bedeutendsten Tore im Spiel gegen England waehrend der WM 1986 im Halbfinale kurz hintereinander erzielte, hat nun auch Messi nachgezogen. Er brauchte zwar ein paar Wochen laenger als Maradona, aber das Ergebnis der perfekten Nachstellung des zum einen schoensten Tor (Tor des Jahrhunderts) und zum anderen des umstrittensten Tors (Hand Gottes) kann sich sehen lassen. Der Junge macht mich immer mehr baff...

Das Video aller vier Tore: